Tschechien droht Rekorddefizit im Agraraußenhandel

Illustrationsfoto: Tero Vesalainen, Pixabay / CC0

Mehr als 36 Milliarden Kronen (1,4 Milliarden Euro) könnte das Defizit im Agraraußenhandel für das vergangene Jahr betragen.

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Der Tschechische Landwirtschaftsverband schätzt anhand der Daten vom Oktober, dass sich im Agraraußenhandel ein Rekorddefizit anbahnt. Es könnte sich um das schlechteste Resultat seit 2011 handeln. Bis Oktober wurden landwirtschaftliche Produkte im Wert von 186,9 Milliarden Kronen (7,3 Milliarden Euro) nach Tschechien importiert. Die Ausfuhr entsprechender einheimischer Artikel erreichte aber nur einen Wert von 154,3 Milliarden Kronen (5,9 Milliarden Euro).

Laut dem Verband greifen die Bemühungen des Staates nicht, die Struktur des Handels zu verbessern. Tschechien exportiert vor allem Rohstoffe und importiert Produkte wie Fleisch und Milch- und Fleischprodukte.

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Aus Tschechien wurden vor allem Zigaretten, Tiernahrung, Backwaren, Milch, Sahne und Zusatzstoffe für die Lebensmittelproduktion ausgeführt. Ins Land kamen besonders Schweinefleisch, Backwaren und Quark. Das Schweinefleisch stammt dabei hauptsächlich aus Deutschland und Polen. Rund 60 Prozent des negativen Agrarsaldos Tschechiens gingen auf den hohen negativen Saldo bei Fleisch zurück, teilte der Landwirtschaftsverband mit. Demnach steigt der Fleischimport bereits seit Langem. Dies schränke die tschechische Tierzucht ein, beklagte der Verband.

In den Jahren zuvor war der Saldo unter 20 Milliarden Kronen (780 Millionen Euro) gesunken. Der frühere Landwirtschaftsminister Marian Jurečka (Christdemokraten) hatte erklärt, er wolle das Defizit auf null drücken.