Bodentrockenheit senkt Ertragsprognosen
Durch den Regen in der vergangenen Woche in Tschechien hat sich die Bodenfeuchte in der Oberschicht wesentlich verbessert. In tieferen Schichten ist es aber weiterhin viel zu trocken. Das steht in einem Pressebericht, der vom Forschungsteam Intersucho am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Extreme beziehungsweise außerordentliche Trockenheit betraf in diesem Sommer sogar 63 Prozent der Fläche Tschechiens. Der Regenfall in der vergangenen Woche hat die Lage in der Bodenoberschicht bis 40 Zentimeter wesentlich verbessert. Oberbodentrockenheit wird derzeit nur noch in einem Streifen vom Erzgebirge über das Lausitzer Gebirge bis zum Riesengebirgs-Vorland im Norden und Osten Böhmens gemeldet.
In einer Tiefe bis zu einem Meter hat sich die Lage aber auch nach den starken Niederschlägen nicht verbessert. „Die tiefere Schicht (40 Zentimeter bis ein Meter) ist auf 92 Prozent des Gebiets von Bodentrockenheit betroffen, das entspricht den Angaben der vergangenen Woche. Die Abweichung der Bodenfeuchte vom normalen Zustand ist besonders schlecht in Nord- und Ostböhmen, auf der Böhmisch-Mährischen Höhe, in den Randgebieten des Olmützer Kreises und im Norden des Südmährischen Kreises sowie in den Kreisen Pilsen und Karlsbad“, teilte der Bioklimatologe Miroslav Trnka mit.Im Rahmen des Forschungsprojekts Intersucho, an dem sich Wissenschaftler und die Landwirte beteiligen, wird die Lage mit dem Durchschnitt der Jahre 1961 bis 2010 verglichen. Die Forscher stützten sich auf Angaben von 207 Landwirten in 63 Bezirken des Landes: Die meisten von ihnen berichten über Ertragsrückgänge und eine negative Wasserbilanz in allen drei Sommermonaten. In 22 Bezirken werde eine extreme Beschädigung der Bestände gemeldet, so Trnka.
Die Berichte über die Dürre auf Äckern und Feldern entsprechen auch den Messungen der Hydrologen. Sie sprechen von einem Niedrigstand des Grundwassers und unterdurchschnittlichen Durchflussmengen in den Flüssen. Eine ähnliche Bodentrockenheit wie in Tschechien herrscht auch großen Teilen Deutschland, in Dänemark, Belgien und den Niederlanden.