Karlsbad mit Tim Robbins und Robert Pattinson
Am Freitag startet in der westböhmischen Kurstadt Karlovy Vary / Karlsbad zum 53. Mal das Internationale Filmfestival.
„Der wichtigste Gast ist der US-amerikanische Schauspieler, Regisseur und Produzent Tim Robbins. Er ist zugleich Musiker und wird mit seiner Band in Karlsbad auftreten. Tim Robbins hat bereits einen Oscar für seine Rolle im Film „Am wilden Fluss“ erhalten. Außerdem war er bei den Academy Awards für die Regie des Films „Dead Man Walking – Sein letzter Gang“ nominiert. Und seine berühmteste Rolle ist die im Streifen „Die Verurteilten“. Dieser ist einer von drei Filmen mit ihm, die wir in unserem Sommerkino zeigen wollen.“
Tim Robbins nimmt am Eröffnungsabend den Kristallglobus für sein Lebenswerk entgegen. Nach der Zeremonie ehrt das Festival den jüngst verstorbenen Regisseur Miloš Forman. An ihn wird mit der Projektion seines Klassikers aus dem Jahr 1965 „Die Liebe einer Blondine“ erinnert.
Im Laufe der Woche werden auch weitere große Filmstars und andere illustre Gäste in Karlsbad erwartet. Mit dem Kristallglobus wird ebenfalls der britische Schauspieler Robert Pattinson ausgezeichnet, der vor allem dank der britischen Vampirfilmserie „The Twilight Saga“ berühmt geworden ist. Ebenso kann sich der Drehbuchautor, Regisseur und Produzent Barry Levinson auf eine der begehrten Statuen freuen. „Rain Man“ ist sein bekanntester Film hierzulande. Außerdem will der amerikanisch-britische Regisseur Terry Gilliam sein Werk „The Man Who Killed Don Quixote“ in Karlsbad vorstellen. Dafür hat sich unter anderem Eva Zaoralová eingesetzt. Gilliam sei bereits 2006 kurz in Karlsbad vorbeigekommen, erklärt die künstlerische Beraterin des Festivals:
„Er hat in der Tschechischen Republik sehr viele Fans. Man kennt die Filme ‚12 Monkeys‘ oder ‚Fear and Loathing in Las Vegas‘. Aber vor allem ist er hierzulande bekannt als Teil von Monty Python. Er sprach mit mir auch darüber, wie sehr er den tschechischen Filmregisseur und bildenden Künstler Karel Zeman schätzt. Zudem möge er Jan Švankmajer und seinen Surrealismus. Übrigens, die Filme von Terry Gilliam weisen gewisse Ähnlichkeiten zu denen von Švankmajer auf.“Den Preis des Festivaldirektors für sein Lebenswerk im tschechischen Film erhält der Theater- und Filmschauspieler Jaromír Hanzlík. Er feiert in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag. Anlässlich der Preisverleihung wird ein Film aufgeführt, in dem er eine seiner ersten Rollen verkörperte. In „Bloudění“ (auf Deutsch: Der Irrgang) des Regisseurs Antonín Máša aus dem Jahr 1966 wird ein Generationenstreit vor dem Hintergrund der Nachkriegsentwicklung in der Tschechoslowakei geschildert. Eva Zaoralová dazu:
„Ich habe den Film erst nach vielen Jahren schätzen gelernt. Und das nicht nur wegen der Kamera und der hervorragenden Schauspielleistung. Hanzlík hat schon damals sein natürliches Talent gezeigt, das er zweifelsohne aufweist. Angesichts der langen Reihe von Filmen, die er drehte, ist es schwierig, einen auszuwählen. ‚Bloudění‘ kann ich aber auf jeden Fall empfehlen.“Das 53. Internationale Filmfestival in Karlsbad findet vom 29. Juni bis 7. Juli statt.