Wie trainiere ich mein Gedächtnis?

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Diese Woche gilt als internationale „Brain Awareness Week“. Im Mittelpunkt steht die Forschung rund um das menschliche Gehirn. Seit 1998 gibt es dazu auch in Tschechien immer eine Veranstaltungsreihe. In diesem Jahr geht es unter anderem um die Bedeutung des Gedächtnistrainings.

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Im Tschechischen heißt es jíst, im Französischen manger. Es geht also um das Verb „essen“. Jakub Pok erläutert bei seinem Seminar, welche Eselsbrücke man bauen kann, um sich diese Vokabel einzuprägen.

Dieser Workshop gehört zu einem neuen Konzept für die sogenannte „Woche des Gehirns“ hierzulande. Der Neurologe Josef Syka hat vor zwanzig Jahren erstmals tschechische Institutionen zum Mitmachen animiert. Bis heute leitet er die Veranstaltungsreihe:

„Aktive Teilhabe ist eben die große Neuerung in diesem Jahr. Dazu haben wir etwa 30 Workshops geplant. Ich halte das für den richtigen Weg, um mehr Öffentlichkeit herzustellen.“

Jakub Pok  (Foto: Archiv von Jakub Pok)
Aktiv mitmachen heißt es auch beim Workshop von Jakub Pok zum Gedächtnistraining. Der studierte Jurist ist selbst vor etwa zwanzig Jahren erst bei einem Seminar in Deutschland dazu gekommen. Heute arbeitet er als Trainer. Jakub Pok sagt, dass er an eine Tradition von mehr als 2000 Jahren anknüpfe:

„Schon die Senatoren im alten Rom nutzten Gedächtnisstützen. Auch heutzutage hat das praktischen Gebrauch, etwa bei Präsentationen oder Vorträgen. Dass wir in Bildern denken, scheinen wir in letzter Zeit vergessen zu haben. Stattdessen büffeln wir ideenlos. Beim Gedächtnistraining wird aber anders vorgegangen, deswegen klappt das bei vielen Menschen.“

Typisch etwa ist, dass man sich Namen nur schlecht einprägen kann. Auch da sagt Jakub Pok: Alles nur eine Sache der Übung.

„Man macht häufig den Fehler, dass man bei einem fremden Namen gar nicht richtig hinhört. Deswegen vergessen ihn 90 Prozent der Menschen innerhalb von fünf Sekunden wieder. Wenn ich einen Kurs mit 30 bis 40 Teilnehmern habe, dann speichere ich alle Vor- und Nachnamen im Gedächtnis ab. Und auch noch die Telefonnummern dazu, falls sie mir gesagt werden. Ich muss das alles nur einmal hören.“

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Doch Gedächtnistraining ist nicht nur ein Spiel. Angeblich ist es auch von medizinischer Bedeutung – zum Beispiel um möglicher Demenz vorzubeugen. Diese und weitere neue Erkenntnisse in der Forschung sind ebenfalls Teil des Programms bei der „Woche des Gehirns“. Neurologe Syka:

„Unter anderem wurden interessante Fortschritte gemacht bei der Behandlung von Multipler Sklerose. Und es gibt neue Heilmethoden bei einigen Gehirnerkrankungen wie etwa einem Hirnschlag.“

Anerkannte tschechische Experten referieren zu den entsprechenden Themen. Die gesamte Veranstaltungsreihe läuft noch bis zum Sonntag.