Bierproduktion für tschechischen Markt gesunken
In Tschechien wurde 2017 von Januar bis Oktober weniger Bier für den eigenen Markt gebraut als im Jahr zuvor.
„Aus einem Land mit traditioneller Bierstubenkultur werden wir nun zu einem Land des Dosenbiers“, sagte Ferencová. Im Vergleich zum Vorjahr sei der Dosenbierverkauf um fast 46 Prozent gestiegen. Grund dafür sind den Vertretern des Brauereiverbandes zufolge mehrere Regelungen, die sich negativ auf Gastwirtschaften und die Bierproduktion auswirken. Nichtsdestotrotz landen nur neun Prozent der Gesamtproduktion in Blechdosen.
Die Brauereien wären laut Ferencová froh, wenn die Menschen wieder öfter den Weg in tschechische Bierkneipen finden würden. Auf dem Lande wurden jedoch zahlreiche Gaststätten geschlossen. Unternehmerverbände informierten erst kürzlich darüber, dass im vergangenen Jahr 3000 Gaststätten und Restaurants wegen der elektronischen Registrierkassenpflicht geschlossen wurden.Ferencová fordert von den Bierproduzenten aber ebenso höhere Investitionen, vor allem in die Biertanks, und dies nicht nur in Tschechien, sondern auch im Ausland. Aus den Statistiken gehe hervor, dass der Pro-Kopf-Verbrauch beim Bierkonsum in Tschechien stagniere. Zudem werde er wegen der neuen Trends im Lebensstil der Menschen genauso zurückgehen wie in vielen anderen Ländern Europas, so die Expertin. Die Hersteller wollen darum mehr Bier als bisher exportieren, sagte sie. Im vergangenen Jahr wurde tschechisches Bier meist nach Deutschland, Polen und in die Slowakei exportiert, außerhalb der EU wurde der Gerstensaft aus Böhmen vor allem nach Russland, Südkorea und in die USA geliefert.