Österreichische Firmen suchen vergeblich nach Arbeitnehmern in Tschechien
Österreichische Firmen haben Problem, Arbeitnehmer in Tschechien zu finden. Eine fehlende Qualifizierung und die niedrige Arbeitslosigkeit sind die Ursachen dafür.
Laut dem Alexander Van der Bellen hat die Wirtschafts- und Finanzkrise die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen nicht beeinträchtigt. Die Tschechische Republik biete ein stabiles Umfeld für österreichische Investoren, so Van der Bellen. WKÖ-Vizechef Richard Schenz ergänzte, Tschechien sei das sechstwichtigste Exportland Österreichs: „Das Volumen der österreichischen Investitionen in Tschechien hat über zehn Milliarden Euro erreicht, so dass die Tschechische Republik das drittwichtigste Zielland direkter österreichischer Investitionen ist.“ Er erwarte eine Intensivierung der Beziehungen in den nächsten Jahren, so Schenz weiter.
Eine Hürde für die weitere Entwicklung ist allerdings der Mangel an Arbeitskräften hierzulande. „In Tschechien gibt es fast Vollbeschäftigung. Die Arbeitslosenrate von 3,5 Prozent ist im Vergleich mit anderen EU-Ländern nichts, sie liegt wesentlich niedriger als in Österreich. Wir haben Probleme nicht nur mit der entsprechenden Qualifizierung, sondern auch mit der Quantität. Die Menschen sind einfach nicht da“, sagte van der Bellen auf dem Wirtschafsforum am Dienstag in Prag.WKÖ-Vizechef Richard Schenz verwies diesbezüglich auf das österreichische Modell, wobei Schulen und Berufspraxis verknüpft seien. „Die tschechische Regierung sollte eine Lösung für jetzt und für die Zukunft finden“, so Schenz.
Umgekehrt wächst auch die Zahl tschechischer Firmen, die in Österreich investieren. Nach dem Chef der Tschechischen Wirtschaftskammer, Vladimír Dlouhý, handle es sich derzeit um etwa 300 Unternehmen.