Tschechien will Kartoffelanbau erweitern

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Die Fläche, auf der in Tschechien Kartoffeln angebaut werden, ist im vergangenen Jahr um drei Prozent angewachsen. Insgesamt 29.500 Hektar Kartoffelfelder gibt es nun hierzulande. Noch im Jahr 2014 lag die Fläche bei 30.089 Hektar. Das Landwirtschaftsministerium hat am Mittwoch diese Zahlen veröffentlicht, die auf Erhebungen des Tschechischen Statistik-Amtes beruhen.

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In Tschechien wurden im vergangenen Jahr 831.132 Tonnen Kartoffeln geerntet. Außerdem wurden 203.964 Tonnen importiert. Laut dem Vizevorsitzenden des Tschechischen Verbands der Kartoffelbauern, Vlastimil Rasocha, werden diese Feldfrüchte im Jahresverlauf zunächst aus Ägypten, später dann aus Israel und Marokko und im Mai aus Italien und Spanien eingeführt. Im Herbst überwiegt hingegen die Ausfuhr. Insgesamt liegt das Exportvolumen etwa fünfmal höher als der Import. Um den Verbrauch hierzulande aus eigener Produktion decken zu könnten, müsse mehr in Lagerräume investiert werden. So blieben die heimischen Kartoffeln länger frisch, so der Verband.

Der Staat möchte eine weitere Erweiterung des Kartoffelanbaus fördern. Dies führte Landwirtschaftsminister Marian Jurečka (Christdemokraten) am Mittwoch anlässlich der Frühkartoffel-Ernteeröffnung an. Dem Minister zufolge bietet der Anbau ein hohes Beschäftigungspotential: „Kartoffeln sind eine anspruchsvollere Feldfrucht, sie fordern einen höheren Anteil menschlicher Arbeit als etwa der Getreideanbau.“ Der größte Anteil, und zwar ein Drittel der tschechischen Kartoffeln, kommt von der Böhmisch-Mährischen Höhe. Dort werden jene Sorten angebaut, die erst Ende des Sommers geerntet werden. Wegen des kalten Frühlingswetters wird in diesem Jahr mit einer zweiwöchigen Verspätung gerechnet.

Jeder Einwohner der Tschechischen Republik hat im vergangenen Jahr im Durchschnitt 68 Kilogramm Kartoffeln gegessen. Das waren 1,7 Kilogramm mehr als im Vorjahr.