Statistikamt: Arbeitslosenquote auf Tiefstwert von 3.6 Prozent gesunken

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Zum Ende des vergangenen Jahres war die Arbeitslosigkeit in Tschechien so niedrig wie noch nie zuvor im Land. Im vierten Quartal 2016 sank die Arbeitslosenquote auf 3,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr war dies ein Rückgang von 0,9 Prozent. Demgegenüber stieg der Beschäftigungsgrad auf den neuen Höchstwert von 72,9 Prozent, informierte das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) am Donnerstag.

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Nach den Angaben des Statistikamtes hatten zu Ende des letzten Jahres knapp 5,2 Millionen Menschen in Tschechien eine Arbeit. Das sind um 111.000 Personen mehr als im Jahr davor. Als erwerbslos wurden Ende 2016 nur rund 192.500 Personen registriert. Das sind 44.400 Arbeitslose weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Daneben gibt es indes noch weitere 127.000 Menschen, die nicht arbeiten und sich auch nicht aktiv nach einer neuen Stelle umsehen. Dies seien jedoch Leute, die nach den Kriterien des Statistikamtes nicht zu den Arbeitslosen gezählt werden könnten, heißt es.

Von den Menschen ohne Erwerbstätigkeit sind die meisten Frauen. Von ihnen wurden 101.900 als arbeitslos registriert. Die Statistiker verweisen indes auch darauf, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen stark zurückgegangen ist. Zu ihnen werden alle Erwerbslosen gezählt, die länger als ein Jahr ohne Arbeit sind. Im Jahresvergleich hat sich ihre Zahl um 40.100 verringert. Im vierten Quartal 2016 wurden somit nur noch 74.800 Menschen als Langzeitarbeitslose eingestuft.

Petr Dufek  (Foto: Alžběta Švarcová,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Nach Meinung von Petr Dufek, Chefökonom der Tschechoslowakischen Handelsbank (ČSOB), werden die niedrige Arbeitslosenquote und der anhaltende Arbeitskräftemangel nun auch für noch mehr Druck auf die Löhne sorgen. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Löhne in diesem Jahr noch schneller steigen, selbst wenn der Beschäftigungsgrad im Vergleich zum Vorjahr merklich langsamer zunimmt. Die Zahl der Menschen ohne Arbeit nimmt indes weiter ab und die Firmen wissen bald schon nicht mehr, wo sie neue Arbeitskräfte finden können“, sagt Dufek.