Plastic People of The Universe – eine Legende des Underground

Plastic People of The Universe (Foto: Tschechisches Fernsehen)

Vor 40 Jahren entstand die Bürgerrechtsbewegung um die sogenannte Charta 77. Der unmittelbare Auslöser ihrer Entstehung war der Prozess gegen die Mitglieder der Undergroundband Plastic People of The Universe.

Plastic People of the Universe | Foto: Tschechisches Fernsehen
Der Bassgitarrist Milan „Mejla“ Hlavsa gründete die Band 1968. Weitere Mitgliedern waren unter anderem Vratislav Brabenec, Josef Janíček, Jiří Kabeš. Der Kunsthistoriker und Dichter Ivan Martin „Magor“ Jirous war künstlerischer Leiter der Band. Ihr Name stammt von einem Stück auf Frank Zappas LP Absolutely Free. Die Musik der Plastic People war auch allgemein von Frank Zappa sowie Velvet Underground beeinflusst. Während einer kurzen Zeit ist sie zu einer der interessantesten Rockbands nicht nur in der damaligen Tschechoslowakei geworden.



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Die Band wollte keine Kompromisse mit dem kommunistischen Regime eingehen. Darum war sie dem Regime ein Dorn im Auge und wurde ständig verfolgt. Die Repressionen erreichten 1976 mit der Inhaftierung einiger Mitglieder ihren Höhepunkt. Eine Gruppe von oppositionellen Intellektuellen mit Václav Havel an der Spitze organisierte eine Kampagne zur Unterstützung der verurteilten Bandmitglieder. Das Ziel war ihre Freilassung. Auf diese Weise entstand die Bürgerrechtsbewegung Charta 77.

Die Band wurde in dieser Zeit auch im Ausland geschätzt. Einige Mitglieder traten später mit der von Mejla Hlavsa gegründeten Band Půlnoc in den USA und in mehreren Ländern Europas auf. Půlnoc übernahm einige der Kompositionen der Plastic People.