Foto: Eva Odstrčilová, Archiv des Tschechischen Rundfunks
Das tschechische Lohnniveau liegt im EU-Vergleich relativ niedrig. Dies geht aus einer Studie des Europäischen Statistikamtes Eurostat hervor. Demnach betrug 2014 der Brutto-Jahresdurchschnittslohn hierzulande 345.000 Kronen (12.700 Euro). Das waren 37 Prozent des europäischen Durchschnitts in Höhe von 930.000 Kronen (34.400 Euro). Zwei Drittel der Angestellten liegen bei ihren Gehältern aber unter diesem Wert.
Dalibor Holý (Foto: ČT24)
Mit seinem Lohnniveau landete Tschechien auf Platz 19 innerhalb der Europäischen Union. Bei der Kaufkraftparität kommen die Bürger des Landes jedoch mit ihren Einkommen auf 59 Prozent des EU-Durchschnitts. Das tschechische Brutto-Inlandsprodukt in Kaufkraftparität lag allerdings bei 86 Prozent des mittleren Werts in der Union. Die Löhne entsprechen laut der Analyse der Statistiker damit nicht der wirtschaftlichen Leistungskraft hierzulande. „Angesichts der höheren Konkurrenzfähigkeit und der stärkeren Wirtschaftsleistung besteht in Tschechien noch Raum für ein schnelleres Lohnwachstum“, erläuterte Dalibor Holý vom Tschechischen Statistikamt. Tatsächlich sei dies in den vergangenen Jahren auch bereits der Fall, so der Leiter für den Bereich Arbeitsmarktstatistik.
Foto: Eva Odstrčilová, Archiv des Tschechischen Rundfunks
Eine weitere Besonderheit auf dem tschechischen Arbeitsmarkt sind die starken Lohnunterschiede nicht nur je nach Profession, sondern auch je Arbeitnehmer. In Tschechien herrschten hierbei Verhältnisse wie im Nachbarland Österreich und in Spanien. Die geringsten Unterschiede bestehen hingegen in Schweden und Belgien.
Für den Arbeitslohnvergleich hat Eurostat die Daten von 127 Millionen Angestellten ausgewertet. Nicht beteiligt waren Kroatien und Griechenland.
