Weniger Sparer nutzen private Rentenfonds – Beiträge steigen
Zum Ende des ersten Halbjahres 2016 haben die privaten Rentenfonds in Tschechien 4,574 Millionen Rentensparer registriert. Das waren 51.000 weniger als zu Ende des Jahres 2015, gab am Dienstag der Verband der Rentenversicherer bekannt. Der Gesamtgewinn, den die Rentenversicherer im ersten Halbjahr erzielt haben, lag bei 1,417 Milliarden Kronen (ca. 52,4 Millionen Euro).
Der zweite Pfeiler der Rentenversicherung in Tschechien wurde zum 1. Januar dieses Jahres per Gesetz aufgelöst. Diese Form der Rentenzusatzversicherung hatte die konservative Regierung von Premier Petr Nečas (ODS) eingeführt. Ihr zufolge konnten Versicherungsnehmer ab dem Jahr 2013 einen Rentenfonds anlegen, in den drei Prozent aus staatlichen Zuschüssen und zwei Prozent aus der privaten Hand des Versicherungsnehmers eingezahlt wurden. Diese wenig populäre Rentenzusatzversicherung wurde nur von 85.000 Klienten betrieben. Das von ihnen hierbei ersparte Geld erhalten sie bis zum Jahresende zurück.
Das Ende des zweiten Pfeilers der Rentenversicherung sollte sich vor allem in einer erhöhten Beitragszahlung in die privaten Rentenfonds bemerkbar machen, weniger aber in der Anzahl der Sparer, sagte der Direktor der Beratungsfirma Chytrý Honza (dt. gescheiter Hans), Jiří Paták. Und zwar deshalb, weil ein Großteil der Sparer des zweiten Pfeilers schon länger auch den dritten Pfeiler nutzt. Laut Angaben der Rentenversicherer ist der Geldumfang im dritten Pfeiler von Januar bis Ende Juni auch um 17 Milliarden Kronen (ca. 63 Millionen Euro) gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von 4,9 Prozent. Der erste Pfeiler der Altersvorsorge ist auch hierzulande die gesetzliche Rentenversicherung.