Gebrauchtwagen-Export boomt – Wagenpark wird älter

Nicht nur die Ausfuhr neuer Pkw aus Tschechien boomt, sondern auch von Gebrauchtwagen. Möglich macht dies die schwache Krone. Laut der Firma Cebia führt dieser Trend allerdings dazu, dass der Wagenpark stärker altert.

Foto: Ondřej Jánoška, Archiv des Tschechischen Rundfunks

In diesem Jahr dürfte die Ausfuhr von Gebrauchtwagen um 45 Prozent steigen, und zwar auf insgesamt 91.000 Wagen. Im vergangenen Jahr lag die Steigerungsrate bei 25 Prozent. Dies gaben Vertreter der Firma Cebia bekannt, die bei der Überprüfung der Herkunft von Pkw hilft. Aber auch der Import von Autos nach Tschechien geht nach oben: Rund 25 Prozent Zuwachs werden dieses Jahr erwartet.

Cebia-Chef Martin Pajer machte am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Prag darauf aufmerksam, dass in der Regel jüngere Gebrauchtwagen ausgeführt und ältere eingeführt werden. Auch dies ließe den tschechischen Fuhrpark altern. Hierzulande liegt das Durchschnittsalter der Pkw mittlerweile bei fast 15 Jahren, in Deutschland sind es keine 9 Jahre. Laut Pajer ist die Hälfte der nach Tschechien importierten Gebrauchtwagen älter als zehn Jahre.

Martin Pajer (Foto: Tschechisches Fernsehen)

Damit hängt nach den Analysen von Cebia ein weiteres Problem zusammen: Bei vielen Import-Gebrauchtwagen wird der Tachometerstand manipuliert. Über 60 Prozent dieser Wagen beträfe dies, sagte Martin Pajer. Im Schnitt werde der Tachostand um 82.000 Kilometer zurückversetzt, der Rekord bei der jüngsten Kontrolle lag bei 192.000 Kilometer.

Außerdem ist ein Teil der importierten Wagen im Ausland gestohlen worden. Die Cebia-Analysen kommen auf einen Wert von 17 Prozent. Durch den Verkauf in Tschechien wird der Diebstahl praktisch legalisiert.