Tschechien und Vietnam wollen Wirtschaftsbeziehungen auf neuen Level bringen
Der Besuch des vietnamesischen Präsidenten Truong Tan Sang in Prag diente auch dem Zweck, die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Tschechien und Vietnam neu auszurichten. Nach Aussage von Präsident Miloš Zeman seien sich beide Staatsoberhäupter einig, dass es an der Zeit sei, die Zusammenarbeit beider Länder auf ein höheres Level zu schrauben.
Miloš Zeman dankte seinem Amtskollegen in diesem Zusammenhang für die Zusage, dass die vietnamesische Seite mehrere administrative Hürden abbauen werde, um das Knüpfen und Vertiefen der Wirtschaftskontakte besser zu ermöglichen. Wie der Direktor des tschechischen Verbandes für Industrie und Verkehr (SP ČR), Jaroslav Hanák, dazu sagte, sei es immer noch ein Problem in Vietnam, dass die Genehmigungsverfahren zum Erhalt aller Erlaubnisse sehr, sehr lange dauern. Von daher begrüßte Hanák ebenso das Versprechen Truong Tan Sangs, die Bürokratie im Land abzubauen.
Die Beseitigung der administrativen Hürden dürfte auch dazu führen, dass man das tschechische Handelsdefizit mit Vietnam verringern könnte. Im vergangenen Jahr zum Beispiel habe der bilaterale Handel bei zirka 650 Millionen Dollar (ca. 584 Millionen Euro) gelegen, doch nicht weniger als 580 Millionen Dollar (522 Millionen Euro) entfielen dabei auf den vietnamesischen Export nach Tschechien, informierte Hanák.Nach Aussage des vietnamesischen Präsidenten könnte sich die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Tschechien und Vietnam vor allem im Handel und bei den Investitionen entwickeln. In Vietnam könnten tschechische Firmen beispielsweise auf dem Energiesektor, der Telekommunikation oder bei der Produktion von Glas und Transportmitteln erfolgreich Fuß fassen, sagte Truong Tan Sang.