Eisregen lässt Versicherungsfälle steigen – Bahn will Kunden entschädigen
Der Wintereinbruch mit Eisregen und Glatteis hat zu vielen Schadensfällen geführt. Die Versicherungsgesellschaften verzeichneten einen Ansturm, die Tschechischen Bahnen (České dráhy) wollen ihre Kunden entschädigen.
Bereits am Dienstag veröffentlichten die Versicherungen erste Zahlen. Sie beziehen sich vor allem auf Blechschäden an Autos, wegen des Glatteises kam es zu mehr Unfällen als normal. Bei der Česká pojišťovna als größter tschechischer Versicherungsanstalt wurden am Dienstag insgesamt 650 Schadensmeldungen registriert – das waren 30 Prozent mehr als an sonstigen Tagen. Weitere Versicherer sprachen von rund 20 Prozent mehr Versicherungsfälle. Allerdings werden Schäden an Gesundheit und Eigentum erst mit Verzögerung gemeldet. Daher erwarten die Anstalten in den kommenden Tagen noch weitere zusätzliche Fälle. Besonders betroffen vom Eisregen war der Bahnverkehr, viele Zugverbindungen im ganzen Land fielen aus, weitere Züge auch im internationalen Verkehr nach Deutschland oder Österreich hatten teils mehrstündige Verspätungen. Von den Problemen wegen eingefrorener Oberleitungen waren nach Bahnangaben seit der Nacht zum Dienstag mehr als 100.000 Fahrgäste betroffen. Viele von ihnen sollen nun entschädigt werden, obwohl die tschechischen Gesetze dies den Bahnbetreibern noch nicht vorschreiben. Den Plänen der Bahn nach sollen Reisende, die über zwei Stunden länger als nach Fahrplan in Zügen verbringen mussten, einen Gutschein über 100 Kronen (3,60 Euro) erhalten. Schäden meldeten auch die Stromversorger, doch hielten sie sich in Grenzen. Bei ČEZ als größtem Energiekonzern in Tschechien belaufen sich die Schätzungen auf mehrere Hundertausend Kronen (100.000 Kronen entsprechen circa 3600 Euro). Bei Sturmschäden lägen die Summen bedeutend höher, teilte ein Sprecher von ČEZ mit. Seit Montag wurden vor allem Stromleitungen beschädigt.