Chefetage bleibt geschlossen: Frauenanteil in tschechischen Firmen weiter niedrig

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Frauen sind in den Führungsetagen tschechischer Firmen weiterhin nur schwach vertreten. Der Frauenanteil in den Vorständen und Unternehmensleitungen liegt nach einer jüngsten Studie des Finanzdienstleisters Deloitte bei 9,14 Prozent. Den größten weiblichen Anteil in der Führungsebene gibt es mit 25,5 Prozent in der Gesundheits-, Versicherungs- und Pharmabranche. Dagegen liegt er in den Sektoren Energie, Bankwesen und Telekommunikation weit unter dem niedrigen Durchschnitt.

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„Die Ergebnisse zeigen uns leider, dass sich der Anteil der Frauen in der Führungsebene der Firmen in Tschechien fast nicht verändert hat und dass wir im weltweiten Vergleich weiter zurückhinken“, sagte Jan Spáčil von Deloitte zu der Studie. Untersucht wurde auch die Zusammensetzung der Aufsichtsräte. Mit 20 Prozent sind Frauen dabei in den Branchen Verkehr, Telekommunikation und IT sowie in der Pharma- und Gesundheitsbranche am besten vertreten. Mit knapp 17 und knapp 15 Prozent folgen das Bauwesen und der Einzelhandel. Die wenigsten Frauen sitzen mit 8,4 bzw. 7,4 Prozent in den Aufsichtsräten der Banken und Versicherungen.

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In den Unternehmen, die an der Börse notiert sind, ging der Frauenanteil im Vergleich zum Vorjahr sogar zurück. Während dort im vergangenen Jahr 7,38 Prozent Frauen beschäftigt waren, sind es nun noch 6,14 Prozent. In den Aufsichtsräten der börsennotierten Firmen sitzen nur 3,23 Prozent Frauen, in den Chefetagen beträgt der weibliche Anteil 9,62 Prozent. Jaroslava Ignáciková, eine der Verfasserinnen der Studie, sprach sich aufgrund der Ergebnisse für die Einführung einer europäischen Richtlinie von 40 Prozent Frauenanteil in den Chefetagen aus.