Der tschechische Export nimmt zu. Nach gegenwärtigen Schätzungen könnte er in diesem Jahr die neue Rekordsumme von 3,5 Billionen Kronen (ca. 130 Milliarden Euro) erreichen. Tschechische Firmen haben nämlich mehrere neue Regionen gefunden, in die sie ihre Produkte ausführen. Immer häufiger werden beispielsweise Güter in die Vereinigten Staaten exportiert.
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Waren der Marke Czech Made werden insbesondere auf den Märkten der Europäischen Union vertrieben. Die Tschechische Republik exportiert in erster Linie Autos, Autozubehör sowie Rechen- und Kommunikationstechnik. Im vergangenen Jahr wurden zum Beispiel nahezu acht Millionen Mobiltelefone und knapp drei Millionen Fernsehgeräte ausgeführt. In diesem Bereich ist Tschechien letztlich der fünftgrößte Exporteur der Welt. Markant ist ebenso die Entwicklung, die man hierzulande auf dem Textilmarkt oder bei neuen Technologien gemacht hat. Zu diesen Technologien gehört unter anderem die Nanofaser. Es gilt indes, dass der Tschechischen Republik eher der Status eines Montagelandes zugeordnet wird – in hiesigen Firmen werden etliche Erzeugnisse komplettiert, bearbeitet oder hergerichtet. Diesen Produkten fehlt daher der entsprechende Mehrwert.
Karel Havlíček (Foto: Alžběta Švarcová, Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Der tschechische Export geht hautsächlich in die Länder der europäischen Union – nach Deutschland, Österreich, Polen und in die Slowakei. Dorthin gelangt mehr als die Hälfte aller Ausfuhren. Zu den größten außereuropäischen Absatzmärkten gehören China und Japan. Der Export in diese beiden Länder hat in jüngster Vergangenheit am stärksten zugenommen. Nach Japan werden dabei überraschenderweise auch solche Waren wie Holz und Tierfutter ausgeführt – im vergangenen Jahr betrug die Exportmenge fast 5000 Tonnen.
Wegen der gegenwärtigen Sanktionen zwischen der EU und Russland hat Tschechien mehrere bedeutende Handelspartner im Putin-Reich verloren. Der tschechische Export nach Russland ist wegen der Sanktionen im ersten Halbjahr 2014 um sechs Prozent gesunken. Nach Ansicht des Vorsitzenden des Verbandes der kleinen und mittelständischen Unternehmen, Karel Havlíček, haben die Firmen diese Verluste aber weitestgehend aufgefangen. Teilweise liegt es daran, dass sie sich andere Territorien erschlossen haben, wie beispielsweise Aserbaidschan oder Kasachstan.