ČSÚ: Nach Revision des BIP fällt Rezession in Tschechien seichter aus
Die tschechische Wirtschaft legt weiter zu. Im zweiten Quartal dieses Jahres stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,3 Prozent gegenüber dem ersten Quartal und um 2,5 Prozent im Jahresvergleich. Den vorausgegangenen Prognosen zufolge aber hat sich nur der Zuwachs im Vierteljahresvergleich verbessert, gab das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) am Donnerstag bekannt. Nach Einschätzung der Statistiker hätte die tschechische Wirtschaft zum 30. Juni ein Zuwachs von 2,7 Prozent im Jahresvergleich sowie einen stagnierenden Wert im Quartalsvergleich erzielen sollen.
Die revidierten Daten zum Bruttoinlandsprodukt lassen die Tschechische Republik vielmehr noch etwas freudiger in die Vergangenheit zurückblicken, sagt die Chefökonomin des Verbandes der Tschechischen Banken, Eva Zamrazilová. Danach ergebe sich nämlich das Bild, dass die Rezession der tschechischen Wirtschaft um einiges seichter gewesen sei als ursprünglich angenommen. Die veränderte Methodik habe aufgezeigt, dass das Bruttoinlandsprodukt Tschechiens in den Jahren 2012 und 2013 jeweils über vier Billionen Kronen (ca. 150 Milliarden Euro) gelegen habe. Für das zweite Quartal dieses Jahres habe man aufgrund der neuen Methodik zudem noch ganze fünf Prozent am BIP hinzugewonnen, bemerkt Zamrazilová.
Wie der Analyst der UniCredit Bank, Pavel Sobíšek, bestätigt, gibt es auch nach der Revision des Bruttoinlandsprodukts keine gravierenden Verschiebungen. Durch die veränderte Methodik würde sich zwar die Größe vieler nomineller Kennziffern ändern, der rückgewandte Blick auf die tschechische Wirtschaft aber würde in etwa derselbe sein, so Sobíšek.