Wallfahrt in Kašperské Hory hilft Brücken zu bauen
Die Böhmerwaldstadt Kašperské Hory / Bergreichenstein ist nicht nur ein beliebtes Touristenzentrum, sondern auch ein Ort mit einer langen Wallfahrtstradition. Am Wochenende trafen dort beim Maria-Schnee-Fest erneut Hunderte von Pilgern zusammen. Sie kamen auch aus Deutschland.
Rudolf Vorderholzer ist Bischof von Regensburg:
„Mit Christus Brücken bauen – so hat das Motto des Katholikentags gelautet, den wir vor acht Wochen unter großer Anteilnahme von Gläubigen aus Böhmen gefeiert haben. Mit dem Bischof von Pilsen, František Radkovský, habe ich vor kurzem gemeinsam die Wallfahrt in Neukirchen bei Heiligen Blut gehalten, und viele von jenen, die jetzt auch hier sind, waren sicher auch dabei. Viele der Wunden der Vergangenheit haben wir dank der friedlichen Revolution von 1989 zu heilen begonnen. Wir sind hier zusammengekommen, um die Brücken zwischen unseren Völkern zu stärken und weitere zu bauen.“
Vor seiner Abreise sagte Bischof Vorderholzer zudem gegenüber Radio Prag:„Da meine Mutter in Kladruby / Kladrau geboren wurde, bin ich zu einer Hälfte ein Böhmerwäldler. Ich fühle mich da wie zu Hause.“
Das Maria-Schnee-Fest wird schon seit vielen Jahren regelmäßig von den Eibnschläger Sängern aus Grafenau begleitet. Historiker Vladimír Horpeniak arbeitet im Museum in Kašperské Hory. Zum Abschluss der Wallfahrt ging er in seiner Rede auf die Kontakte mit der Partnerstadt Grafenau ein, die seit mehr als 20 Jahren gepflegt werden.
„Mit unseren Nachbarn verbindet uns auch die Geschichte des Goldenen Steigs, auf dem vor Jahrhunderten auf den sogenannten Saumtieren Salz und weitere Waren durch unsere Region befördert wurden. Die Bewohner auf beiden Seiten des Böhmerwaldes waren früher häufig in Kontakt miteinander. Sie trafen vor allem bei Kirchenfesten zusammen. Darum freut es mich, dass wir auch heute gemeinsam beten und singen können.“