Tschechien droht Verlust von EU-Milliarden – zu viel Bürokratie
Tschechien droht der Verlust eines großen Teils der Gelder aus dem auslaufenden Förderzeitraum der Europäischen Union. Bis zu 2,4 Milliarden Euro könnten verloren gehen, wie laut dem tschechischen Rechnungshof (NKÚ) aus dem aktuellen EU-Report 2014 hervorgeht. Das sind knapp zehn Prozent der Gesamtsumme von 25,5 Milliarden Euro, die Brüssel für den Zeitraum 2007 bis 2013 für Tschechien bereitgehalten hat.
Allerdings hat auch die Europäische Kommission in den vergangenen Jahren große Fehler bei der Auswahl der Projekte, die in Tschechien gefördert werden sollten, beanstandet. Einige wurden als überteuert oder nutzlos bezeichnet. Tschechien musste deswegen zum Beispiel im Jahr 2012 eine Strafe in Höhe von 125 Millionen Euro zahlen. Aus eigener Initiative habe das Land außerdem die Beantragung von weiteren 228 Millionen Euro zurückgezogen, wie NKÚ-Präsident Miloslav Kala am Freitag sagte.
Für den nächsten Förderzeitraum von 2014 bis 2020 will die Europäische Union für Tschechien insgesamt 22 Milliarden Euro bereithalten. Die Regierung in Prag hat versprochen, das Abschöpfen von EU-Geldern deutlich zu verbessern.