Tschechen verschulden sich mit mehr Bedacht als früher

Die Bürger Tschechiens lernen allmählich, ihre Schulden unter Kontrolle zu bekommen. Immer seltener nutzen sie kurzzeitige Verbraucherdarlehen, und sie zahlen diese auch schneller zurück. Dies geht aus den Kreditregistern für Banken und Nichtbanken der Kundeninformationszentrale hervor.

Foto: Marián Vojtek, Archiv des Tschechischen Rundfunks

Demnach zeigt sich mittlerweile, dass sich die tschechischen Bürger gründlicher als früher überlegen, ob sie ein Verbraucherdarlehen aufnehmen. 2,5 Millionen Tschechen haben im vergangenen Jahr einen derartigen Kredit genutzt, um Elektroartikel zu kaufen oder den Urlaub zu finanzieren. Ein durchschnittlicher Klient lieh sich im vergangenen Jahr rund 140.000 Kronen (5185 Euro). Am häufigsten nahmen Menschen im Alter zwischen 35 und 44 Jahren solche Kredite.

Zuzana Pečená vom Bankenregister der Kundeninformationszentrale sagte gegenüber dem Tschechischen Rundfunk, dass sich die Bewohner des Landes verantwortlicher als zuvor verschulden. Sie denken laut der Expertin genauer nach, ob sie wegen des Urlaubes oder Verbrauchsgütern Geld leihen sollten.

Jiří Rajl (Foto: Archiv Czech Credit Bureau)

Die Gesamtschulden stiegen dennoch 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 107 Milliarden Kronen (3,96 Milliarden Euro). Jiří Rajl leitet das Nichtbankenregister der Kundeninformationszentrale. Ihm zufolge finanzieren die Tschechen derzeit vermehrt den Kauf von Wohnungen oder Häusern über Kredite. Banken und weitere Finanzinstitute würden günstige Hypotheken anbieten. Daher sei die Gesamtschuldenlast bei Langzeit-Krediten im Vergleich mit 2012 um 22 Prozent gestiegen, so Rajl. Der Großteil der Schulden entfällt demnach auf Hypotheken.

2013 zahlten die Tschechen aber mehr Schulden zurück, als sie 2012 geliehen hatten. Den Grund dafür sieht Rajl darin, dass sich die Finanzinstitute besser um ihre Klienten kümmerten. Sie versuchten den Kunden entgegenzukommen, die Probleme mit der Tilgung ihrer Schulden haben.