Tschechisches Haushaltsdefizit sinkt 2013 auf 1,4 Prozent

Foto: Barbora Němcová

Das Defizit im tschechischen Haushalt ist im Jahr 2013 auf 1,44 Prozent des Bruttoinlandprodukts gesunken, im Vorjahr 2012 lag es noch bei 4,2 Prozent. Damit hat die Tschechische Republik erstmals seit 2008 die Maastricht-Kriterien für die Einführung des Euro erfüllt. Auch im laufenden Jahr rechnet die Regierung mit einem Defizit unter der Drei-Prozent-Marke. Die Zahlen gab das tschechische Statistikamt am Dienstag bekannt.

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Laut den Statistiken sind die Gesamteinnahmen im Jahresvergleich gestiegen und die Gesamtausgaben gesunken.„Die Einnahmeseite wurde durch den das gestiegene Volumen der eingetriebenen Steuern beeinflusst, besonders der Produktsteuer. Auf der Ausgabenseite dominierte ein Rückgang der Investitionskosten auf gesamtstaatlicher und regionaler Ebene“, führt das Statistikamt an.

Das Haushaltsdefizit lag nach der Berechnung gemäß der EU-Methode bei 56 Milliarden Kronen (2,07 Milliarden Euro), im Jahr 2012 waren es noch 162 Milliarden Kronen gewesen. Laut dem Analysten Pavel Sobíšek gibt es dennoch keinen Grund zur Freude: „Zur Kostensenkung kam es überwiegend bei Investitionen in die Infrastruktur, und zwar aus zwei Gründen. Erstens waren die Projekte in Folge einer Verschärfung der Regeln nicht ausreichend vorbereitet. Und zweitens waren die Behörden nach mehreren Korruptionsfällen extrem vorsichtig. Das führte zu Fiskalrestriktionen, die die Rezession der tschechischen Wirtschaft vertieft haben.“

Die Gesamtverschuldung des Staates sank im vergangenen Jahr von 46,16 auf 46,04 Prozent des BIP. Laut den Kriterien für den Euro-Beitritt darf sie 60 Prozent des BIP nicht übersteigen.