Öffnet die 13. Schlosskammer!

Foto: Archiv Tourismusverbandes „Zlatý pruh Polabí“
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Im April beginnt in den meisten tschechischen Burgen und Schlösser die neue Saison. Bei einer Führung durch eine historische Residenz sind die Besucher in der Regel in der Rolle passiver Zuhörer. Ein neues Projekt bietet den Touristen nun die Möglichkeit, auch aktiv mitzuwirken. Unter dem Titel „Öffnet die 13. Kammer“ können die Besucher an der Enthüllung von Geheimnissen aus der Vergangenheit der Burgen und Schlösser teilnehmen.

Foto: Archiv Tourismusverbandes „Zlatý pruh Polabí“
Dem Projekt haben sich inzwischen zehn historische Residenzen angeschlossen: das westböhmische Schloss Kozel, das Schloss Děčín / Tetschen und die Burg Grabštejn / Grafenstein in Nordböhmen, Kloster Broumov / Braunau in Ostböhmen, die Schlösser Loučeň /Lautschin und Kačina in Mittelböhmen, die Schlösser Slatiňany, Karlova Koruna / Karlskron und die Burg Kost in Ostböhmen sowie die Burg in Schlesisch Ostrau. Auf die Idee, das Interesse für die historischen Sehenswürdigkeiten auf interaktive Weise anzuregen, kamen die Mitglieder des Tourismusverbandes „Zlatý pruh Polabí“ (Goldenes Elbegebiet). Pavel Hlaváč leitet den Verband:

Lata Brandisová
„Jede der historischen Residenzen wird durch eine geheimnisvolle Person symbolisiert. Es handelt manchmal um eine historische Persönlichkeit – wie beispielsweise im Falle des Schlosses Slatiňany die berühmte Reiterin Lata Brandisová, die als die einzige Frau in der Geschichte die Große Steeple-Chase in Pardubice gewonnen hat. Manchmal geht es aber eher um eine mythische Persönlichkeit. Diese Person, im entsprechenden historischen Kostüm, führt die Besucher durch das Schloss und erzählt ihre eigene Geschichte.“

Foto: Archiv Tourismusverbandes „Zlatý pruh Polabí“
Damit würde sich die Führung jedoch nicht von den üblichen Schlossrundgängen unterscheiden. Die Besucher bekommen aber beim Betreten der Sehenswürdigkeiten zusammen mit ihrer Eintrittskarte auch eine Spielkarte. In der Residenz, die sie als Erste besuchen, erhalten sie zudem auch eine Art Reisepass. Während der Besichtigung sollen die Besucher mit Hilfe der Schlossführer ein Lösungswort auf der Spielkarte erraten. Für jede erratene Lösung erhalten sie dann einen Schlüssel. In jeder der besichtigten Sehenswürdigkeiten genau einen. Und mit jedem neuen erworbenen Schlüssel nähern sich die Besucher dem Weg in die 13. Kammer. Haben sie insgesamt 7 von 10 möglichen Schlüsseln erhalten, werden sie in der Lage sein, eine von ihnen selbst ausgewählte 13. Kammer in einer der zehn Sehenswürdigkeiten zu öffnen. Was danach geschieht will Pavel Hlaváč nicht verraten. Das Projekt habe aber bereits in der vergangenen Saison großes Interesse geweckt, so Hlaváč. Auch ausländische Schlossbesucher sollen angesprochen werden:

„Unser Projekt wird unter anderem in Děčín, Grabštejn, Broumov sowie in Ostrau verwirklicht, also in den Grenzregionen. Wir wollen auch die deutschen und polnischen Touristen, die diese Sehenswürdigkeiten oft besuchen, für die Teilnahme an unserem Projekt gewinnen. Es werden momentan Führungen sowie Spielkarten auf Deutsch und Polnisch vorbereitet. Wir sind davon überzeugt, dass das Potenzial auch auf deutscher und polnischer Seite vorhanden ist.“

Pavel Hlaváč denkt auch darüber nach, künftig einige Sehenswürdigkeiten aus dem sächsischen Grenzgebiet mit einzubeziehen. Das Interesse dafür sei da, so der Chef des Tourismusverbands.