Aus Beuron nach Prag: Erzengel Gabriel kehrt nach Smíchov zurück
Der Sakralbau ist eine einzigartige Sehenswürdigkeit. Das Interieur der Prager Abteikirche St. Gabriel im Stadtteil Smíchov wurde Ende des 19. Jahrhunderts im Stil der so genannten „Beuroner Kunstschule“ gestaltet. Um die Aufrechterhaltung der wertvollen Ausschmückung bemüht sich seit einigen Jahren die Prager „Gesellschaft der Freunde der Beuroner Kunst“. Dank ihrer Arbeit wurde im ehemaligen Klosterareal eine Kopie einer Beuroner Plastik feierlich geweiht.
Die Plastik ist aus einem zwei Millimeter dicken Kupferblech gefertigt, 2,10 Meter hoch und wiegt 140 Kilogramm. Die feierliche Weihe der neuen Erzengelstatue fand im früheren Paradiesgarten des Klosters statt, der bislang von der Tschechischen Post genutzt wurde. Monica Šebová von der Gesellschaft der Freunde der Beuroner Kunst:
„Der Paradiesgarten wurde 1919 überdacht, als die Benediktinerinnen gezwungen waren, nach Österreich umzuziehen. Das ganze Kloster wurde nämlich an das damalige tschechoslowakische Postministerium verkauft und im früheren Paradiesgarten hat man Postschalter eingerichtet. Bis heute gehört das Klosterareal der Tschechischen Post. Sie hat den Raum des Paradiesgartens vor kurzem für die jetzige Weihe freigeräumt.“Im Kaufvertrag von 1919 wurde auch festgelegt, dass die Kirche, solange noch Messen gelesen werden, von den Gläubigen verwendet werden darf. Dies wird auch bis heute eingehalten.
Die Gesellschaft der Freunde der Beuroner Kunst möchte nun den Erzengel Gabriel wieder auf den alten Platz über dem Eingang in die St. Gabriel-Kirche aufstellen. Vorher muss aber noch das Dach repariert werden. Um finanzielle Mittel für die Instandhaltung des gesamten Sakralbaus zu sammeln, haben die Freunde der Beuroner Kunst beschlossen, einen Stiftungsfonds zu errichten. Dieser wird „Malakim“ heißen, das hebräische Wort für „Engel“.
Fotos: Martina Schneibergová