„Audabiac“ hilft seit zehn Jahren Kindern ohne Familie
Audabiac ist sowohl der Name eines Dorfes in der Provence, als auch der eines Bürgervereins in Tschechien. Dieser widmet sich seit zehn Jahren der Arbeit mit Heimkindern. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Kunst.
„Es gibt Künstler und freiwillige Mitarbeiter, die sich an der Entwicklung der Kreativität und der Freiheit der Kinder beteiligen. Sie bieten Workshops an, und die Kinder können sich selbst entscheiden, wo sie sich einschreiben – sei es Schmiedekunst, bildende Kunst, Musik oder anderes. Diese Möglichkeit, sich selbst zu entscheiden, erleichtert es ihnen auch in Situationen, die ihr Leben beeinflussen, eine gute Wahl zu treffen.“
Mit dem Verein Audabiac arbeitet auch der Maler und multimediale Künstler Petr Nikl zusammen. Er erzählt von seiner Arbeit mit den Kindern in der Provence:„Es war ein fantastisches Erlebnis. Die Arbeit in einem unglaublich inspirierenden Milieu, in dem die absolute Stille herrscht und das von der Zivilisation abgeschnitten ist. Das Dorf Audabiac ist ganz aus Stein gebaut und die Aufenthalte fanden in der dortigen Festung statt. Ich habe Marionetten dorthin mitgebracht und wir haben Theater gespielt. Und auf einem Feld bei Audabiac habe ich ein sonderbares Musikinstrument, ein präpariertes Klavier installiert, das ich Flip nenne. Es war ein tolles Erlebnis, seinen Klang mit dem Klingeln der Kuhglocken, dem Kreischen der Zikaden und dem Schreien der Raubvögel in der Nacht zu verbinden.“
Und wie war die Reaktion der Kinder?„Spontan, wie immer. Es war eher so, dass ich auf ihre Reaktionen reagiert habe.“
Noch bis Ende Mai dokumentiert die Ausstellung „Durch die Kunst zur Freiheit“ im Haus zur steinernen Glocke auf dem Altstädter Ring in Prag die zehnjährige Geschichte des Vereins Audabiac und zeigt Kunstwerke und Erzeugnisse der Kinder. Eben jene Kinder haben sich auch als Kuratoren an der Vorbereitung beteiligt und selbst das Konzept der Ausstellung entworfen.