Abgeordnete Hanáková: Kirchenrestitution hat Priorität für die neue Kulturministerin in spe
Alena Hanáková – so lautet höchstwahrscheinlich der Name der künftigen Kulturministerin Tschechiens. Präsident Václav Klaus hat am Dienstag das Rücktrittsgesuch von Kulturminister Jiří Besser angenommen. Er tritt wegen der Affäre um seine undurchsichtigen Privatgeschäfte zurück. Nun soll die erste reguläre Ministerin im Kabinett von Premier Nečas folgen.
Ivo Mathé, der frühere Chef des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, Ex-Kanzler von Präsident Havel und jetziger Rektor der Akademie der Musischen Künste, hat sich mit Top 09-Parteichef Karel Schwarzenberg nicht einigen können, was die Bedingungen für die Übernahme der Ministerfunktion anbelangt. Alena Hanáková bleibt daher die einzige Kandidatin auf den Posten. Zu ihrer Kandidatur sagte sie gegenüber Radio Prag:
„Da mein ganzes Leben von einer sehr engen Beziehung zur Kultur geprägt ist, habe ich mich nach reiflicher Überlegung entschieden, ja zu sagen. Ich bin mir sicher, dass ich alles dafür tun werde, der Kultur Nutzen zu bringen, weil sie es verdient.“
Die Restitution des Kirchenbesitzes sieht Alena Hanáková dabei als ihre Priorität im zukünftigen Amt an. Eine weitere Herausforderung für sie ist das Denkmalschutzgesetz:„Ich bin überzeugt, dass ich in erster Linie die Sachen fortsetzen sollte, die im Ressort auf den Weg gebracht wurden. Die Schritte von Minister Besser gingen in die richtige Richtung. Meine Hauptaufgabe ist es, die Kirchenrestitutionen zu Ende zu führen.“
Alena Hanáková war Grundschullehrerin und von 2006 bis 2010 als Unabhängige die Bürgermeisterin der mährischen Stadt Vizovice. Bei den Parlamentswahlen im vergangenen Jahr wurde sie in das Abgeordnetenhaus gewählt. Ihr weiterer Aufstieg zur Kulturministerin liegt jetzt nur noch in den Händen von Premier Petr Nečas und von Präsident Klaus.