Expressbusse aus Prag: Bahn nimmt München hinzu und schafft 1. Klasse ab
Wer zwischen Prag und München reisen muss, wird mit dem Winterfahrplan der Deutschen Bahn eine weitere Möglichkeit erhalten: einen Expressbus, wie er bereits zwischen Prag und Nürnberg verkehrt. Über das neue Angebot haben wir in unseren Sendungen bereits kurz berichtet. Weitere Details nun im folgenden Beitrag.
„Der Expressbus Nürnberg-Prag läuft so gut, dass wir überlegt haben, wie wir aus der näheren Region noch einmal nach Tschechien fahren können. Und da hat sich München angeboten. Deshalb wird jetzt auch ein Expressbus München fahren.“
Die Bus-Verbindungen sind aus der Not geboren, der Ausbau der Zugstrecken zwischen Bayern und Böhmen liegt immer noch in weiter Ferne. Die Konsequenz: 4:45 Stunden zuckelt der Zug von Prag nach Nürnberg, der Bus braucht hingegen eine Stunde weniger. Prag-München dauert per Bahn wiederum fast sechs Stunden. Norbert Giersdorff über den neuen Expressbus in die bayerische Landeshauptstadt:„Es ist so, wir wollen schneller sein als die bisherige Eisenbahn-Verbindung, und die Reisezeit beträgt etwa 4:45 Stunden. Die Busse fahren viermal täglich in jede Richtung, wobei zwei Verbindungen von München nach Prag außerdem am Flughafen München halten, so dass Fluggäste einen direkten Anschluss nach Prag bekommen. Die anderen Verbindungen fahren direkt München-Prag. Die Haltestelle in Prag ist am Hauptbahnhof, bei den Bussen, die direkt in die Innenstadt München durchfahren, dort ist die Haltestelle noch in Planung, wird aber logischerweise rechtzeitig in Betrieb gehen.“
Alle Informationen über den neuen Expressbus München werde die Deutsche Bahn im Laufe des Novembers auf ihren Webseiten veröffentlichen, so Giersdorff.Die bisherige Expressbus-Verbindung zwischen Prag und Nürnberg besteht seit August 2008, und sie hat bei den Reisenden Anklang gefunden. Konkrete Zahlen, die nennt Norbert Giersdorff indes nicht:
„Die Auslastung – da sind wir etwas zurückhaltend – ist recht gut. Besonders im Sommer, da sind Ferienmonate, da will man Nürnberg oder Prag besuchen. Da waren die Busse sehr gut besetzt. Und das ermuntert uns, einfach noch eine zweite Verbindung aus Bayern in die tschechische Hauptstadt auf die Straße zu bringen.“
Für beide Verbindungen gibt es außerdem noch eine Neuerung:„Was sich ändern wird: Es gibt keine erste Klasse mehr. Wir haben gesehen, dass Menschen, die Bus fahren, besonders preisbewusste Kunden sind. Und bevor jetzt Plätze der ersten Klasse nicht besetzt sind und wir sozusagen Luft durch Europa fahren, bieten wir lieber durchgehend die zweite Klasse an.“
All dies gilt ab dem 12. Dezember, wenn der Winterfahrplan der Deutschen Bahn in Kraft tritt.