Rote Sommermonate und die Getreideernte
Sommerlich ist derzeit das Wetter und sommerlich ist auch der heutige Sprachkurs. Wir wollen nämlich die Ursprünge der Namen der Sommermonate erklären. Also der Juni – červen, der Juli – červenec und der August – srpen interessieren uns im heutigen Tschechisch gesagt.
Ähnlich wie der Juni und der Juli, klingen auch die tschechischen Namen für die beiden Sommermonate sehr ähnlich und werden auch häufig verwechselt. Eigentlich ist es so, dass es sich beim Juli – červenec um einen kleinen Juni – červen handelt. Der Suffix –ec verrät die Nachfolge, also dass červenec nach dem červen folgt. Diejenigen Hörerinnen und Hörer, die Tschechisch ein wenig beherrschen, erkennen in den beiden Namen das Wort červený– rot. Im Juli und Juni sind oder werden die Früchte und Beeren, wie Kirschen, Erdbeeren, und Johannisbeeren rot, was im Namen zum Ausdruck gebracht wird. Eine andere Sprachtheorie verweist auf die Würmer, die in dieser Zeit aus der Erde kriechen. Der Wurm heißt nämlich auf Tschechisch červ. Aber auch in diesem Fall liegt der Zusammenhang mit der roten Farbe auf der Hand: Aus einer bestimmten Art Würmer gewann man früher den roten Farbstoff, so dass der Wurm – červ eigentlich der roten Farbe den Namen verliehen hat. Der achte Monat des Jahres heißt August – srpen. Es ist die Zeit, in der die Getreideernte ihren Höhepunkt erreicht. Dabei helfen heute Mähdrescher, früher wurde aber ein wesentlich einfacheres Instrument genutzt, nämlich die Sichel, auf Tschechisch srp. Mit dem Getreide hängt auch eine andere Theorie über den Namen srpen zusammen, nämlich dass dieser vom litauischen Ausdruck sirpsti, das heißt reifen, abgeleitet wird. Und wenn die Ähren reif sind, werden sie gemäht, womit wir wieder bei der Getreideernte wären. Auf Wiederhören in einer Woche! Na slyšenou za týden!