Moldauinseln
Tschechien ist zwar ein Binnenland, doch auch dieses Land hat seine Inseln. Insbesondere in Prag, wo zurzeit das Festival „United Islands of Prague“ jede Menge Musik auf die Inseln der Moldau bringt. Einige der Inseln – ostrovy werden Sie nun auch hier in der Sprachsendung kennen lernen. Natürlich geht es dabei nicht um die Musik, sondern um die Sprache: Im Fokus stehen ihre Namen.
Nur ein kleines Stück stromabwärts liegt mitten in der Moldau die so genannte Střelecký ostrov– Schützeninsel. Genannt wird sie auch Střelák oder Střelečák. Ihr Name verweist auf die lange Tradition der Schützen an diesem Ort. Im südlichen Teil der Insel stand ein Schützenhaus – střelnice, das viele Prager zur Unterhaltung besuchten.
Eine Insel, die kaum wie eine Insel aussieht, da sie von einer Seite nur vom kleinen Flüsschen Čertovka gesäumt wird, ist die Kampa. Sie liegt neben der Kleinseite. Der Ursprung ihres Namens ist unklar. Nach einer Theorie geht er auf das lateinische campus, also Feld zurück, nach einer weiteren auf ein alttschechisches Wort: zákampí, also ein geschützter Ort, ein Ort im Schatten.
Die Moldau-Inseln sind jedenfalls auch heute noch eine Oase im hektischen Stadtleben. Auch einige weitere sollten zumindest genannt werden: Štvanice ist etwa eine Hetzinsel, da dort einst Hetzjagden veranstaltet wurden, auf der Kinderinsel – Dětský ostrov gibt es zahlreiche Spielplätze, auf der Rudererinsel – Veslařský ostrov findet man wiederum Bootshäuser. Die Insel Císařská Louka– Kaiserwiese verweist darauf, dass sogar Kaiser Franz Josef I. den dortigen Hafen besucht hat. Den Namen von Franz Joseph I. trug im Übrigen einst auch eine der Prager Brücken. Dazu hören Sie aber mehr in einer Woche. Auf Wiederhören! Na slyšenou za týden!