Neue Jingles, neues Programm… und eine Siegerin von weit her
Diesmal mit Ihren Meinungen zur Programmumgestaltung und dem neuen Sounddesign. Außerdem: Ein Gast aus Amerika gibt sich die Ehre.
Was uns besonders freut ist, dass auch Hörer aus vergangenen Zeiten ihre Empfänger wieder auf die Frequenzen von Radio Prag einstellen. Zum Beispiel schrieb uns Daniel Ruf aus Göttingen:
„Nach einigen Jahren melde ich mich mal wieder bei Ihnen. Ich freue mich, dass Ihre Sendungen immer noch spannend, interessant und kurzweilig sind.“
Vielen Dank! Wenn Sie tatsächlich erst vor Kurzem wieder zugeschaltet haben, Herr Ruf, dann freuen wir uns über ihr Lob besonders. Es zeigt nämlich, dass wir mit unserer kürzlich erfolgten Programmumgestaltung die hoffentlich gute Qualität unserer Sendungen gehalten haben. Dass dem offenbar so ist, kann man auch den Zeilen von Franz Schanza aus Schrems entnehmen:„Soweit ich bemerkt habe, haben Sie Ihr Programm umgestellt. Ich muss anführen, dass Sie eine gute Wahl getroffen haben. Dass die Sendereihe ‚Anno dazumal’ wegfällt aber ist bedauerlich. Da wurden immer interessante Themen gebracht.“
Ganz ähnlich sieht das auch Bernhard Henze aus Köhra:„Die Programmumgestaltung habe ich gleich am ersten Tag wahrgenommen. Den ‚Blick in die Presse’ gab es ja immer wieder mal. Ich finde es gut, wenn es immer gleich einen aktuellen Streifzug durch die täglichen Blätter gibt. Irgendwie ist dann alles gleich gegenwärtiger. Außerdem hat bei Ihnen eine neue Jingle- und Zwischenmusikkultur Einzug gehalten. Warum nicht! Es ist Ihnen so gut gelungen, dass sich das Neue schon als typisch für Radio Prag ins Ohr geschlichen hat. Also ist der gewisse Wiedererkennungswert da! Es wäre aber schön wenn das schöne Sprechjingle der Rubrik ‚Anno dazumal’ wieder auftauchen würde. Das war so herrlich lebensnah produziert.“
Danke für Ihren Zuspruch. Wir, die Mitglieder der deutschsprachigen Redaktion, müssen zugeben, dass auch wir dem alten Jingle zu der Rubrik „Anno dazumal“ und auch dem zu der Rubrik „MusikCzech“ so manche Träne nachgeweint haben. Aber es ließ sich nun einmal nicht ändern. Das alte Sounddesign war aus autorenrechtlicher Sicht bedenklich und so haben unsere Sendereihen – genau wie die der anderen Redaktionen von Radio Prag – nun neue Jingles. Daran haben wir selbst die Rechte. Der Vorteil für Sie ist, dass sie nun wieder die - zwischenzeitlich nicht mehr verfügbaren – kompletten Sendungen wieder aus dem Internet herunterladen können. Trotz allen Lobes, haben sich aber auch vorsichtig kritische Stimmen zu unserer Programmumgestaltung zu Wort gemeldet, die wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten wollen. Eine dieser Stimmen gehört Heinrich Eusterbrock aus Kaufbeuren. Er schrieb uns:„Ich weiß noch nicht so recht, was ich von Ihrer kleinen Programmreform halten soll. Die Umstellung Ihres Sounddesigns – wie Sie es nennen – ist jedenfalls gelungen. Die Musik wirkt frisch und die Übergänge zwischen den Themen sind irgendwie gleitend – wie ‚geschmiert’ eben. Die Einführung der (fast) täglichen Presseschau sehe ich mit gemischten Gefühlen. Auf jeden Fall fällt dadurch ein Beitrag im Tagesecho weg. Eine Sparmaßnahme ist wohl die Einstellung der Sendungen über das Relais Sines in Portugal. Wie hart mich das trifft können Sie unschwer an meinen Empfangsberichten erkennen. Ich werde also meine Hörgewohnheiten ändern müssen. Wahrscheinlich werde ich das schaffen. Es hätte schlimmer kommen können.“
Wir bedauern es, dass die beliebte Frequenz aus dem portugiesischen Sines abgeschaltet wurde. Und wir hoffen sehr, dass es den meisten von Ihnen – wie Herrn Eusterbrock – möglich sein wird auf andere Frequenzen und andere Sendezeiten umzusteigen. Die Frequenz aus Sines war in der Tat aus finanziellen Gründen nicht mehr zu halten.
Unsere regelmäßigen Hörer werden sich an den diesjährigen Hörerwettbewerb von Radio Prag erinnern. Wir wollten von Ihnen wissen: Welcher tschechische Schriftsteller oder welches tschechische Buch hat Sie besonders begeistert und warum? Gewonnen hat den vom Parkhotel Prag gesponserten Hauptpreis, einen einwöchigen Aufenthalt für zwei Personen in Prag, Tracy Andreotti aus Saint Louis im US-Bundesstaat Missouri. Sie war vorletzte Woche mit ihrem Ehemann Henry Claude in Prag. Neben Sightseeing und Stadtbummel hatte Tracy Andreotti aber auch Zeit, Radio Prag Rede und Antwort zu stehen. Den Hörerwettbewerb hat sie mit ihrem Beitrag über den tschechischen Schriftsteller Josef Škvorecký gewonnen:
„Ich habe mich interessiert für die Geschichte und die Kultur der Tschechischen Republik. Aber ich war lange Zeit fokussiert auf deutsche Schriftsteller, die ich sehr gerne gelesen habe. Aber ich habe auch nicht-fiktionale Literatur gelesen über den Fall des Kommunismus in der Tschechoslowakei und ich war sehr beeindruckt, wie das hier von statten ging. Dann kamen verschiedene Namen von tschechischen Schriftstellern auf und einer von ihnen war Josef Škvorecký. Ich habe mich richtig in seine Bücher verliebt, er ist ein unglaublicher Geschichtenerzähler. Und so bin ich auf auch andere tschechische Autoren gestoßen, wie Bohumil Hrabal oder Milan Kundera. Ich habe sie alle gelesen. Aber Škvorecký war der erste, er hat mir alle diese Türen geöffnet.“
Neben der Literatur hat Tracy Andreotti aber vor allem ein Faible für Musik. Das kommt nicht von ungefähr denn sie ist Berufsmusikern. Seit sie acht Jahre alt ist spielt sie Cello, tritt mit verschiedensten Orchester auf und gibt Kindern Cello-Unterricht. Noch vor ihrer Begeisterung für tschechische Literatur stand deshalb die Begeisterung für tschechische Musik, sagt Tracy Andreotti:
„Wenn man mit klassischer Musik groß wird, dann spielt man natürlich auch Antonín Dvořák und Bedřich Smetana. Man kennt sie besonders als Cellist. Das Beste, was jemals für Cello geschrieben worden ist, ist Dvořáks Cello-Konzert. Dann, als ich dieses große Interesse schon hatte, habe ich auch die Musik von jüngeren tschechischen Komponisten wie Leoš Janáček und Bohuslav Martinů kennengelernt, die ich sehr mag. Und gerade durch Radio Prag bin ich auf eine zeitgenössische Künstlerin gestoßen, die mich im Moment total vereinnahmt: Iva Bittová. Ich habe mittlerweile alle ihre Alben und immer wenn ich traurig bin, höre ich Iva Bittová.“
Angesichts dieser Leidenschaft für die tschechische Musik lag es für Radio Prag nahe, Tracy Andreotti und ihren Mann zu einem Konzert der Prager Kammerphilarmonie im Rudolfinum einzuladen. Das Orchester hatte eigens für unseren Besuch Karten zur Verfügung gestellt. Die Prager Kammerphilarmonie gilt als eines der besten Orchester hierzulande. Und übrigens, ihr Generalmanager ist ein Österreicher und heißt Peter Zedníček.
Wie auch immer, wir sind schon wieder am Ende des Hörerforums angelangt. Auf ihre Post freuen wir uns auch weiterhin. Schicken Sie bitte alles an Radio Prag – Deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Praha 2, Tschechische Republik, oder per Email an [email protected]. Machen Sie es gut und auf Wiederhören in zwei Wochen!