Rentner können in Prag kostenlos fahren
Wer darf in Prag kostenlos fahren? Unter anderem diese Frage wird gleich beantwortet. Außerdem wird der Gewinner des Wettbewerbs von Radio Prag bekanntgegeben. Außerdem stellt sich Radio Prag nicht als Nachrichtensender, sondern als Vermittler vor.
„Das ist mein erster Empfangsbericht über Internet. Ich war in den 70er Jahren und Anfang der 80er Jahre aktiver Hörer von Radio Prag, war Mitglied im Monitor Club von Radio Prag, doch später mehr dazu.“
Beginnen wollen wir heute mit unserem Hörer-Wettbewerb. Der Monat März ist vorbei, und damit auch die erste Runde des Wettbewerbs von Radio Prag. Die richtige Antwort lautete Miloš Forman. Er ist der Regisseur der Filme „Die Liebe einer Blondine“, „Der Feuerwehrball“, „Einer flog über das Kuckucksnest“, „Amadeus“, „Larry Flynt – Die nackte Wahrheit“, „Goyas Geister“ und weiterer Streifen. Forman ist also der erfolgreichste Filmregisseur tschechischer Herkunft, nach dem wir gefragt haben. Radio Prag hat an die 350 Antworten bekommen. Sechs Hörerinnen und Hörer, jeweils eine Person für jede Sprachredaktion, werden für ihre Mühe mit einem kleinen Radioempfänger belohnt. Als Vertreter der deutschsprachigen Hörer im Wettbewerb erhält Herr Hubert Kubiak aus Neumarkt im österreichischen Mühlkreis den Preis. Herzlichen Glückwunsch, Herr Kubiak. Und für alle anderen Interessenten haben wir die gute Nachricht: Seit Sonntag finden Sie eine neue Frage auf unserer Webseite! Sie haben bis Ende April Zeit, diese zu beantworten.
Nun möchten wir eine Frage beantworten, die wohl nicht nur für den Hörer interessant ist, der sie geschickt hat, sondern auch für weitere Hörerinnen und Hörer von Radio Prag sowie mögliche Besucher der tschechischen Hauptstadt.
„Liebe Freunde von Radio Prag, da ich oft die Sendung Spaziergang durch Prag gehört habe, dazu noch eine Frage. Als EU-Bürger und Rentner kann ich da wie ihre tschechischen Rentner in der Metro kostenlos fahren? Hochachtungsvoll, Ihr Frank Künzel.“
Wir haben eine gute Nachricht für Herrn Künzel und weitere Senioren aus dem Ausland, die den öffentlichen Nahverkehr in Prag nutzen wollen. Es ist nicht wichtig, ob man Rentner ist oder nicht, sondern wie alt man ist. Alle Senioren über 70 Jahre können in Prag kostenlos fahren. Und dies gilt nicht nur für die U-Bahn, sondern auch für Busse, Straßenbahnen, die Moldau-Fähren und für die Seilbahn auf den Petřín-Hügel. Sie brauchen dazu allerdings einen Ausweis der Prager Verkehrsbetriebe – den Průkazka PID (ggf. die Opencard mit der entsprechenden Applikation PID). Dieser wird in jedem Informationszentrum der Prager Verkehrsbetriebe umgehend ausgestellt. Der Fahrgast muss dazu ein Passfoto vorlegen und 20 Kronen (80 Eurocent) zahlen. Komplizierter ist es bei Senioren zwischen dem 65. und 70. Lebensjahr. Auch diese dürfen kostenlos fahren, müssen dafür aber die so genannte Opencard besitzen. Soll diese Prager Ausweiskarte umgehend ausgestellt werden, kostet es 250 Kronen (10 Euro). Die Ausfertigung der Karte innerhalb von zwei Wochen ist dagegen kostenlos, man muss aber eine Korrespondenzadresse in Tschechien anführen, an die die Opencardvztahy cesko-nemecke: deti zugestellt wird. Man bezahlt aber 120 Kronen (5 Euro) für die „Bestätigung des Anspruchs auf einen Sonderfahrpreis“, und dann kann es losgehen.Wir hoffen, nicht nur Herrn Künzel, sondern auch weiteren potentiellen Prag-Besuchern mit dieser Information eine Freude bereitet zu haben. Vielleicht haben wir Sie ja nun ermuntert, schon bald nach Prag zu reisen.
In einer Reaktion auf unseren Beitrag über das Kinder- und Jugendprogramm „Schritt für Schritt“ hat sich Sandra Steinert von der Jungen Aktion der Ackermann-Gemeinde mit ergänzenden Informationen über ein anderes Begegnungsprojekt an uns gewandt:
„Seit mittlerweile 15 Jahren bietet die Ackermann-Gemeinde für deutsche und tschechische Kinder im deutsch-tschechischen Grenzgebiet ein Begegnungsprojekt an. In diesem Projekt lernen sich die Kinder schon früh kennen und lernen, ohne Vorurteile aufeinander zuzugehen. Dieses Projekt wird vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds und vom Bundesministerium für Frauen, Senioren, Familie und Jugend gefördert. Das Projekt gewann 2007, zu seinem zehnjährigen Jubiläum, den Wettbewerb für Demokratie und Toleranz. Ich bin sehr begeistert von dem Projekt ´Schritt für Schritt ins Nachbarland´, und wir sind mit den Projektbearbeitern auch in intensivem Kontakt. Dennoch wollte ich Ihnen diese kleine Information zukommen lassen, damit bei Ihren Hörern und Lesern nicht der Eindruck entsteht, dass es sonst keine Projekte dieser Art gibt beziehungsweise diese Art von Projekten erst 22 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs angegangen werden!“
Danke für Ihre Information. Radio Prag wird auch über dieses Projekt gerne berichten, besonders im Jahr des 20. Jubiläums des Deutsch-Tschechischen Freundschaftsvertrags und des 15. Jahrestags der Unterzeichnung der Deutsch-Tschechischen Erklärung. Es gibt doch nie genug schöne Beispiele für gute Nachbarschaftsbeziehungen.
Radio Prag ist nicht nur ein Sender für Nachrichten und aktuelle Berichterstattung, sondern spielt auch die Rolle eines Vermittlers bei der Suche nach der einen oder anderen Familiengeschichte. Das beweisen folgende zwei E-Mails, die wir bekommen haben:
„Mein Name ist Ernst Sommer, ich wohne mit meiner Familie in Kärnten in Österreich. Ich interessiere mich für meine Familiengeschichte und habe zufällig im Keller meiner Tante sämtliche Stammbäume bis ins 17. Jahrhundert unserer Familien gefunden. Daraus geht hervor, dass der Urgroßvater meines Vaters der Begründer der Dampfmolkerei in Smíchov war. Meine Eltern haben mir oft über Lochkov erzählt.“
Dazu sollte erwähnt werden, dass Smíchov und Lochkov zwei heutige Stadtviertel von Prag sind. Die Erzählung geht aber weiter:
„Leider wusste niemand genaueres, was damals passiert war und warum diese Güter verloren gegangen sind. Der Großvater meines Vaters war meines Wissens demnach der letzte aus der Familie Kirschner. Er hatte einen Sohn, der eine Viktorine Kirpal geheiratet hat - meine Urgroßmutter. Seine zwei Töchter haben zwei Brüder aus der Familie Kolisko geheiratet. Die dritte Tochter Anna hat Friedrich Sommer aus der Schweiz geheiratet - meinen Großvater. Sie haben im Jahre 1918, kurz vor der Inflation den ´Marienhof´ in Feldkirchen - eine kleine Landwirtschaft - gekauft, die zurzeit von mir bewirtschaftet wird. Beim Recherchieren im Internet bin ich nun auf die für mich sehr interessanten Beiträge auf Wikipedia über Ossip Schubin und Marie Kirschner - meine Ururgroßtanten gestoßen. Der Autor ist Thomas Kirschner. Leider ist er über seine angegebene E-Mail-Adresse nicht erreichbar. Ich würde natürlich sehr gerne mehr darüber erfahren, was damals passiert ist und wem das Gut in Lochkov heute gehört. Auf YouTube existiert ein Video, wo es vermutlich um die zukünftige Verwendung der schon recht verfallenen Gebäude geht. (ich spreche leider kein Tschechisch). Vielleicht können Sie mir weiterhelfen oder kennen Personen, mit denen man zu diesem Thema Kontakt aufnehmen könnte und die auch deutsch sprechen.“Wir haben die E-Mail an unseren ehemaligen Kollegen und Autor der erwähnten Beiträge, Thomas Kirschner, weitergeleitet, der sich darüber sehr gefreut hat. Dank ihm wird Herr Sommer sicher mehr über seine Familie erfahren können. Bedanken möchten wir uns auch für die folgende E-Mail von Herrn Quarck, der auf einen Aufruf von Radio Prag reagiert, und umgekehrt Informationen über eine Person bietet, nach der wir gefragt haben.
„Sehr geehrte Frau Schneibergová,
durch eine Google-Suche nach ´Maler Karl Quarck´ kam ich auf Ihre Webseite, und Sie haben meinen Urgroßvater Karl Quarck genannt. Sie wollten auch mehr Informationen über ihn erhalten. Mein Vater hat ihn gut gekannt und könnte behilflich sein. Um welche Informationen handelt sich es? Falls es interessiert, stehen wir zur Verfügung.
Kai Quarck“
Radio Prag hat bereits im Jahr 2000 über die Ausstellung „Die Leitmeritzer Landschaft und das Böhmische Mittelgebirge im Wandel der Malstile des 19. und 20. Jahrhunderts“ in Litoměřice / Leitmeritz berichtet, wobei auch der Maler Karl Quarck erwähnt wurde. In die Galerie in Leitmeritz haben wir den Kontakt zu Kai Quarck geschickt, und haben bereits einen Dank vom Kurator der damaligen Ausstellung erhalten, der nun seine Forschungsarbeit dank unserer Vermittlung fortsetzten kann.
Ganz zum Schluss möchten wir noch aus einem sehr netten Brief zitieren. Er ist von Leo de Does aus Oegstgeest in den Niederlanden gekommen:
„Guten, Tag, Radio Prag!
Letzen Montag brachte die Briefträgerin ein Päckchen. Auf dem Poststempel steht ´Praha´. Dann... diese CD! Sie enthält wohl die schönste Musik, die jemals geschrieben wurde, und dass unter dem Baton von Sir Charles Mackerras! Im Sommer 2009 besuchte ich Ihr Land zum ersten Mal (Ich bin 62 Jahre alt, na gut). Zuerst in Prag, dann mit dem Zug nach Příbram, wo ich zelte, von dort aus zu Fuß (2-3 Stunden) und begleitet von einer herrlichen Landschaft nach Vysoká, wo ich mir die Villa Dvořáks ansehen wollte: ´Montags geschlossen´ - es war ... Montag. Von Vysoká laufend und trampend nach Tábor (war nicht leicht), weiter mit dem Zug und Autobus nach Telč, Litomyšl, Hradec Králové, Liberec, dann wieder zurück nach Prag. Leider fehlte die Zeit, den westlichen Teil Tschechiens zu bereisen, aber ich denke, dort nicht das Herz des Landes zu finden, wie ich es auf diesem Spaziergang nach Vysoká erlebt habe.“
Vielen Dank, Herr de Does, für Ihren anregenden Reisebericht. Und vielen Dank auch Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, für Ihre Aufmerksamkeit. Hören und lesen Sie uns weiter, und schreiben Sie weiter an uns. Unsere Adresse: Radio Prag, Vinohradská 12, 120 99, Prag 2, Tschechische Republik. Per E-Mail erreichen Sie uns an: [email protected]. Auf Wiederhören in zwei Wochen!