Basketball-Weltelite der Damen gastiert nach 43 Jahren wieder in Tschechien
In Tschechien werden ab Donnerstag allabendlich vermehrt die TV-Geräte laufen und am darauffolgenden Morgen die Sportseiten der Tagespresse studiert. Der Grund: Vom 23. September bis zum 3. Oktober findet hierzulande die Basketball-Weltmeisterschaft der Damen statt. Für die tschechischen Sportfans ist das ein riesiges Ereignis, zu dem neben vielen Prominenten des Landes auch der oberste Schirmherr persönlich, Präsident Václav Klaus, einlädt.
Mit von der Partie ist auch das Frauenteam des Gastgeberlandes. Und das rechnet sich durchaus eine gute Chance auf eine vordere Platzierung aus. In der jüngeren Vergangenheit waren die tschechischen Basketballspielerinnen nämlich sowohl auf Clubebene als auch mit der Nationalmannschaft ziemlich erfolgreich. Ausdruck der gewachsenen Stärke des tschechischen Frauen-Basketballs war der Europameistertitel vor fünf Jahren in der Türkei, als die Schützlinge des damaligen Trainers Jan Bobrovský die favorisierten Russinnen im Finale mit 72:70 bezwangen. Jetzt aber ist Lubor Blažek der Coach der zwölf Damen, die vor eigenem Publikum begeistern wollen. Auf die Frage nach der Zielsetzung seiner Mannschaft aber reagiert Blažek betont vorsichtig:
„Ich verspreche nichts. Ich habe schon einmal gesagt: Zum Erfolg gelangt man nicht, indem man mit dem Fahrstuhl fährt, sondern indem man eine Stufe nach der anderen überwindet. Deshalb habe ich auch Etappenziele ausgegeben, und unser erstes Etappenziel lautet: Einzug in das Viertelfinale. Wenn wir das geschafft haben, wollen wir um die bestmögliche Platzierung kämpfen.“Die einzelnen Stufen auf dem Weg ins Viertelfinale sind klar vorgezeichnet: Zunächst spielt das tschechische Team in der Gruppe D nacheinander gegen Argentinien, Russland und Japan. Sollte es in dieser Gruppe auf einem der ersten drei Plätze landen, trifft es in der Zwischenrunde auf die drei besten Mannschaften der Gruppe C, in der unter anderem die starken Brasilianerinnen spielen. In der Zwischenrunde müssen die Damen um Kapitänsfrau Hana Horáková mindestens zwei Mannschaften hinter sich lassen, dann sind sie in der Runde der besten Acht.
In ihrer Gruppe haben die tschechischen Frauen mit Vizeweltmeister Russland gleich einen ganz starken Brocken erwischt. Aber auch gegen die zwei anderen Teams wird es nicht leicht, weiß Trainer Blažek:„Argentinien verkörpert den starken südamerikanischen Frauen-Basketball mit einer harten Abwehr, sehr guten Korbschützinnen aus der Distanz und einem starken Zweikampfverhalten. Japan überrascht die Gegner mit den Eigenheiten des asiatischen Basketballs. Gegen diesen Gegner kann man sich nur schwer einstellen, weil man gewisse Spielabläufe des asiatischen Basketballs nicht vorhersehen kann.“