Sounddesign – Roma – Steinbach
Wieder einmal haben wir unseren Briefkasten geöffnet. Gefunden haben wir unter anderem eine ganze Reihe Empfangsberichte. Außerdem einen ganzen Berg weiterer Briefe, Postkarten und Emails. Vielen Dank dafür!
In den vergangenen beiden Wochen kamen Empfangsberichte zum Beispiel von Christoph Preutenborbeck aus Odenthal, Martin Brosche aus Schwäbisch-Gmünd, Johann Zmaritz aus Villach, Herbert Meixner aus Traisen, Christoph Paustian aus Murg und Werner Spinnehörn aus Frankfurt am Main. Alle haben Radio Prag über die Kurzwelle gehört. Wie Sie aus unseren Sendungen erfahren haben, senden wir aber seit wenigen Wochen im Raum Prag unsere deutschsprachigen Nachrichten auch auf Ultrakurzwelle, und zwar täglich gegen 19 Uhr 15 über den Prager Regionalsender des Tschechischen Rundfunks Radio Regina. Unser Hörer Simon-Peter Liehr wohnt zwar nicht im Großraum Prag, sondern im sächsischen Meißen. Trotzdem ist es ihm dort gelungen das UKW-Signal zu empfangen, und das sogar in relativ guter Qualität. Sicher ein Erfolgserlebnis für Herrn Liehr, und über solche Erfolgserlebnisse schrieb uns auch Dr. Franz Hartmann aus München:
„Machen Sie weiter so, aber bleiben Sie doch bitte ein wenig altmodisch. Das macht Sie sympathisch und hat einen besonderen Charme. Der Hörer hat ein Erfolgserlebnis, wenn er die analog ausgestrahlten Radiosendungen empfangen kann. Er gibt sich richtig Mühe sie zu erreichen. Alles, was digital völlig sauber zu empfangen ist, verliert diesen besonderen Reiz. Dass das alles einen Haufen Geld kostet, weiß ich auch, aber an meiner Aussage ändert das nichts.“ Dass der alte Zwist „Digital oder Analog“ beziehungsweise „Kurzwelle oder Internet“ auch weiterhin besteht, bestätigt eine andere Email, in der Dr. Hans Riedelbauch aus Bad Kreuznach die Gegenposition vertritt:„Ich bin nun mal kein Hörer, sondern lese die Artikel von Radio Prag ganz modern im Internet. Im ‚Hörerforum’ wurden wir Internetteilnehmer wieder einmal ausgeblendet. Die im Internet veröffentlichten Beiträge kann ich an tschechische und andere Freunde weiterleiten und darüber diskutieren. So kommen wir alle in der Regel zu einer positiven Meinungsbildung.“
Herr Riedelbauch schrieb diese Zeilen zu der letzten Ausgabe des Hörerforums vor zwei Wochen. Wir hatten Sie darin auf die Änderungen in unserem Programmschema aufmerksam gemacht, sowie auf die neuen Erkennungsmelodien und Jingles. Es waren gerade Probleme mit den Autorenrechten an unserem alten Sounddesign, weshalb wir im Internet nicht mehr unsere komplette Sendung zum Download anbieten konnten. An dem neuen Sounddesign haben wir selbst die Rechte, so dass der Download im Internet nun wieder möglich ist. Von einer Ausblendung der Internetteilnehmer kann deshalb keine Rede sein. Übrigens ist Radio Prag – wie unser Name schon sagt – ein Rundfunksender. Und das „Hörerforum“ ist – wie der Name schon sagt – die Rubrik für unsere Hörer. Selbstverständlich tragen wir hier aber auch dem Umstand Rechnung, dass uns viele von Ihnen nur lesen. Falls Sie unsere Beiträge ohnehin nicht hören, sondern nur unseren Zusatzservice im Internet nutzen, dann ändert sich für Sie überhaupt nichts. Wie eh und je können Sie unsere Beiträge in Schriftform aufrufen, an Freunde weiterleiten und darüber diskutieren. Horst Cersovsky aus Sangershausen hingegen hört Radio Prag. Er hat uns seine Meinung zu unserem neuen musikalischen Gewand und dem neuen Sendeschema geschrieben:
„Das neue Sounddesign möchte ich begrüßen. Unabhängig von den restlichen Änderungsgründen ist es meines Erachtens empfehlenswert bei den Programmmelodien und Jingles immer mal für etwas Abwechslung zu sorgen und sie von Zeit zu Zeit mit den sich ändernden Hörgewohnheiten zu modernisieren. Ich finde, es ist Radio Prag gut gelungen trotz der Veränderung auch einen gewissen Wiedererkennungswert zu erhalten. Begrüßen möchte ich auch die Presseschau als tägliche Rubrik. In dieser kompakten Form ist sie sicherlich eine Bereicherung.“Wir bedanken uns für das Lob, Herr Cersovsky! Und selbstverständlich bitten wir alle anderen auch weiterhin um Rückmeldungen, sowohl zu unserem neuen Sounddesign, als auch zum neuen Sendeschema. Schicken können Sie Ihr Lob, Ihre Kritik und sonstige Anmerkungen an die bekannten Adressen: per Post an Radio Prag – Deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Praha 2, Tschechische Republik, oder per Email an [email protected].
Ein Thema, das nicht nur Tschechien, sondern ganz Europa in den vergangenen Wochen beschäftigte, ist das harte Vorgehen Frankreichs gegen Roma. Engelbert Borkner aus Hildesheim hat uns dazu seine Meinung geschrieben:
„Sie berichteten über das Vorgehen Frankreichs gegen die bulgarischen und rumänischen Roma und über die Kritik des tschechischen Außenministers Karel Schwarzenberg daran. Wir leben heute in einem Europa, in dem Reisefreiheit und freie Wahl des Wohnsitzes herrscht. Obwohl es noch gewisse Einschränkungen gibt ist aber dieses Vorgehen, das der französische Präsident Nicolas Sarkozy angeordnet hat, ungeheuerlich. Ich male mir nur das Geheule aus, wenn diese Anordnung in Deutschland getroffen worden wäre. Und nebenbei: 95 Prozent der in Deutschland lebenden Sinti und Roma sind mittlerweile sesshaft geworden. Wie viele Roma beziehungsweise Sinti leben eigentlich schätzungsweise in Tschechien?“
Die Unterscheidung zwischen den Roma und den Sinti, einer Untergruppe der europäischen Roma, wird in Tschechien – wie auch in den meisten anderen Ländern – gemeinhin nicht vorgenommen. Laut Informationen des European Roma Rights Centre lebten im Jahr 2003 in Tschechien zwischen 250.000 bis 300.000 Roma. Das sind weniger als vier Prozent der Gesamtbevölkerung. Dieser Anteil ist in Rumänien und Bulgarien zwar wesentlich höher, aber auch Tschechien beschäftigt sich intensiv mit den Problemen bei der Integration der Roma. Denn auch hierzulande ist die Armut unter Roma im Vergleich zur Mehrheitsgesellschaft überdurchschnittlich hoch. Gemeinsam mit anderen mittel- und osteuropäischen Ländern bemüht sich Tschechien seit fünf Jahren um eine Lösung dieses Problems auf internationaler Ebene. In der Initiative „Dekáda romské integrace“ (auf Deutsch „Jahrzehnt der Roma-Integration“) führt Tschechien derzeit den Vorsitz.Keine Frage, aber eine Anmerkung hat uns Heike Kainer in einer Email geschickt. Es ging um ein Zitat in unserer Rubrik „Blick in die Presse“. Der tschechische Journalist Daniel Kaiser kommentierte den Rückzug der Präsidentin des Bundes der Vertriebenen Erika Steinbach aus dem Vorstand der CDU. Grund war Steinbachs Verteidigung zweier Parteifreunde, die behauptet hatten, Polen habe im Jahr 1939 zuerst mobil gemacht. Kaiser wunderte sich in diesem Zusammenhang, warum sich die deutschen Vertriebenen seit 12 Jahren von Steinbach repräsentieren lassen. Frau Kainer schrieb dazu:
„Laut Wikipedia sind nur fünf bis sieben Prozent der aus Tschechien Vertriebenen oder deren Kinder Mitglied der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Die übrigen 93 bis 95 Prozent unterstützen diesen Verein nicht, sonst wären sie dort Mitglied. Sie unterstützen auch Frau Steinbach nicht. Eventuell sollten die deutschen sowie tschechischen Politiker und Medien hiervon einmal Kenntnis nehmen und diesem Verein nicht ein Repräsentationsrecht zusprechen, das er nicht verdient. Und nicht unbedingt gleich alle Vertriebenen und deren Kinder mitschuldig machen für die dummen und falschen Bemerkungen von Frau Steinbach - sie spricht nicht für uns!“
Damit sind wir schon wieder am Ende unseres heutigen Hörerforums angelangt. Vielen Dank an alle, die uns geschrieben haben. Eine weniger erfreuliche Nachricht haben wir aber noch zu machen. Ab dem 1. Oktober fallen unsere täglichen Sendungen auf der Frequenz 11.700 Kilohertz um 16 Uhr 30 Weltzeit (18 Uhr 30 MEZ) weg. Dies ist die Ausstrahlung über die Sendestation im portugiesischen Sines. Wir hoffen, dass die Abschaltung der Frequenz für Sie keine allzu großen Unannehmlichkeiten bedeutet. Über den Sender im ostböhmischen Litomyšl senden wir selbstverständlich weiterhin.