Egerländer Ernst Mosch bewahrte Tradition der heimatlichen Blasmusik
Die Original Egerländer Musikanten und die Egerländer Blasmusik Neusiedl am See – das sind nur zwei der vielen Musikkapellen, die den unverwechselbaren Klang der „Egerländer Musik“ auch nach dem Zweiten Weltkrieg in Mitteleuropa und anderswo verbreitetet haben und noch verbreiten. Beide Kapellen sind ebenso eng mit dem Namen von Ernst Mosch verbunden, der bis zum Kriegsende im nordwestböhmischen Svatava / Zwodau bei Sokolov / Falkenau aufgewachsen ist.
„Ohne Heimat ist die Welt nicht schön“ – so heißt die Komposition von Josef Poncar, die auch zum Repertoire des Orchesters Egerländer Blasmusik Neusiedl am See gehört. Die Titelzeile des Stücks hat eine tiefer greifende Bedeutung für den Gründer und ehemaligen musikalischen Leiter der Kapelle, Ernst Mosch. Der 73 Jahre alt gewordene Mosch war ein waschechter Egerländer, der nach dem Zweiten Weltkrieg wie fast alle Sudetendeutschen aus seiner ursprünglichen Heimat vertrieben wurde. Schon als Achtjähriger spielte er das Flügelhorn in der Kinder-Blaskapelle Dotzauer und mit 14 besuchte er die Städtische Musikschule in Oelsnitz im Vogtland. Bis 1951 schlug er sich in verschiedenen amerikanischen Clubs als Jazzmusiker durch. Mit ein paar Gleichgesinnten gründete er 1956 die Original Egerländer Musikanten. Dazu motivierte Vollblutmusiker Mosch insbesondere der Wunsch nach einer echten Polka „wie zu Hause“. Das internationale Orchester Egerländer Blasmusik Neusiedl am See wird im Jahre 1994 ins Leben gerufen. Die von ihr gespielte Amselpolka stammt aus der Feder von Jaromír Vejvoda, dem böhmischen Komponisten, der durch die Polka „Škoda lásky“ (Rosamunde) weithin berühmt wurde. Ernst Mosch wiederum wurde zu seinen Lebzeiten als „König der Blasmusik“ verehrt. Er erhielt ungezählte Auszeichnungen, von denen das „Verdienstkreuz am Bande“, das ihm der deutsche Bundespräsident Walter Scheel 1981 verliehen hat, die wohl hochrangigste ist. Für Mosch am wichtigsten aber war, dass er den besonderen Stil der „Egerländer Musik“ weiter pflegen konnte. Diese Musik lebt einerseits vom Wechselspiel der meist mehrfach besetzten Flügelhörner und Tenorhörner und steht andererseits für weiche melodiöse Weisen, die sich als Ohrwürmer in so vielen Köpfen weltweit festgesetzt haben. Dazu gehört auch eine Eigenkomposition des großen Meisters Mosch, der Egerländer Musikantenmarsch: Schon in gut zwei Wochen gibt die Egerländer Blasmusik Neusiedl am See ein Galakonzert in Prag. Am 29. Mai wird die Kapelle dabei von keinem Geringeren als Josef Vejvoda, dem Sohn des weltberühmten Rosamunde-Komponisten Jaromír Vejvoda dirigiert.
Fotos: www.egerlaender-blasmusik.com
Fotos: www.egerlaender-blasmusik.com