Europa League: Tschechische Klubs haben das Punkten nicht verlernt

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Die beiden tschechischen Fußball-Klubs in der Europa League hatten sich bisher im Europapokalgeschehen nicht sonderlich hervorgetan. Im Gegenteil: Sparta Prag hatte vor dem dritten Spieltag am Donnerstag nur ein mageres Pünktchen auf dem Konto. Lokalrivale Slavia war sogar der schlechteste Verein in ganz Europa mit null Punkten und einer desaströsen Trefferquote von 1:7. Doch der Spieltag bot aus tschechischer Sicht eine angenehme Überraschung.

Sparta Prag gegen den Fußballverein aus Cluj  (Foto: ČTK)
Für beide Vereine aus Tschechien ging es am Donnerstag bereits um alles. Erneute Niederlagen auch am dritten Spieltag der Europa Legaue hätten alle Träume vom Erreichen der Play-off-Runden wohl begraben. Besonders die Spieler von Sparta Prag schienen sich ihrer Lage bewusst gewesen zu sein im Heimspiel gegen den Fußballverein aus der rumänischen Stadt Cluj:

„Da sind ja durchaus gute Spieler beim Gegner, wir haben sie aber zu keiner gefährlichen Torchance kommen lassen. Wir haben konzentriert gespielt, wie wir uns es vorgenommen hatten, und das bis zur 90. Minute“, so Spartas Außenverteidiger Ondřej Kušnír.

Kušnír bereitete im Übrigen nach einer Viertelstunde schon den Führungstreffer vor. Nach einer guten halben Stunde erhöhte Sparta auf 2:0, und mit diesem Ergebnis gewann der tschechische Rekordmeister letztlich auch das Spiel. Sparta hat sich damit auf Platz zwei in der Tabelle vorgeschoben und befindet sich nun sogar auf gutem Kurs in die Play-offs.

Slavia Prag und Valencia CF  (Foto: ČTK)
Slavia Prag hatte hingegen eine schwere Aufgabe am Donnerstag. Der tschechische Meister war beim spanischen Spitzenklub Valencia CF zu Gast - nicht gerade ein Gegner, bei dem man an einen Sieg denken durfte. Doch phasenweise setzten die Prager ihre Gastgeber sogar unter Druck, Trainer Karel Jarolím war nach dem Spiel erfreut:

„Vor allem weil sich die Spieler davon überzeugt haben, dass sie auch mit einem solch angesehenen Team mithalten können. Sie haben meine taktischen Anweisungen befolgt. Und wir haben auch körperlich mitgehalten. Bei einigen Spielern von Valencia hatte ich den Eindruck, dass sie am Ende wirklich genug hatten.“

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Slavia wandelte den Druck auch zur 1:0-Führung um, verpasste dann aber nachzulegen - wie schon häufig in der Vergangenheit im internationalen Geschäft. Am Ende durften die Prager froh sein, dass Valencia nur noch der 1:1-Ausgleich gelang. Die Spanier vergaben zwei Siegchancen. Und zehn Minuten lang musste Slavia in Unterzahl spielen, nachdem Mittelfeldspieler Hocine Ragued die zweite gelbe Karte erhalten hatte – bis Valencias Nationalstürmer David Villa Rot sah und die zahlenmäßigen Kräfte wieder ausgeglichen waren.

Als Fazit bleibt: Slavia hat nun in der Europa League zwar den ersten Punkt geholt, ist aber weiterhin Schlusslicht in seiner Gruppe. Und Gedanken an die Teilnahme an den Play-offs sind deswegen weiterhin überflüssig.

Autor: Till Janzer
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