Fußball-Nationalmannschaft: neuer Trainer mit siegreichem Einstand

Jaroslav Plašil mit Milan Baroš (Foto: ČTK)

Der Vorsitzende des tschechischen Fußballverbandes, Ivan Hašek, hat am Mittwoch auch seinen Einstand als Nationaltrainer gegeben. Die Begegnung gegen Belgien war zwar nur ein Freundschaftsspiel, doch auf Tschechien warten danach vier „Endspiele“ um die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Südafrika im kommenden Jahr.

Jaroslav Plašil mit Milan Baroš  (Foto: ČTK)
Dem Ergebnis nach war es eine erfolgreiche Generalprobe für die WM-Qualifikation und auch ein gelungener Einstand von Ivan Hašek. Mit 3:1 besiegten seine Schützlinge die belgische Auswahl im nicht ganz ausverkauften Stadion von Teplice / Teplitz. Gerade am Anfang tat sich Tschechien aber schwer. Das eigene Spiel kam nicht in Tritt und immer wieder lud man den Gegner mit Abspielfehlern zu Chancen ein. In der 12. Minute fiel deswegen auch bereits das Gegentor. Dies sei als Tribut an die Umstellung der Mannschaft durch Trainer Hašek zu werten - so sah es zumindest Tomáš Sivok von Besiktas Istanbul, einer der Rückkehrer ins Nationalteam:

„Es war das erste Spiel, das wir in dieser Zusammensetzung gespielt haben. Deswegen durfte man nicht erwarten, dass es ideal läuft. Letztlich haben wir bis auf das Gegentor die Aufgabe aber gut gemeistert. Ich bin froh, dass wir nicht mehr Chancen der Belgier zugelassen haben.“

Ivan Hašek  (Foto: ČTK)
Nach rund einer halben Stunde Spielzeit kam Tschechien durch Innenverteidiger Roman Hubník zum Ausgleich. Stürmer Milan Baroš stellte per Foulelfmeter kurz vor der Pause die Führung her. In der zweiten Hälfte änderte sich zudem das Bild und den Tschechen gelangen einige schöne Kombinationen. Den dritten Treffer erzielte dann der Neu-Hamburger David Rozehnal.

Trainer Hašek wollte aus dem Testspiel vor allem Erkenntnisse mitnehmen für die erste überlebenswichtige Begegnung in der WM-Qualifikation, die am 5. September in der Slowakei stattfindet. Er dürfte gesehen haben, dass die Innenverteidigung mit Sivok und Hubník in der zweiten Hälfte harmonierte. Zudem sucht Hašek nach Ersatz für Spielmacher Tomáš Rosický, der wegen einer Muskelverletzung sechs Wochen pausieren muss. David Jarolím vom HSV blieb blass und betrieb keine Eigenwerbung, Jaroslav Plašil vom französischen Meister Bordeaux hingegen belebte das Spiel. Zudem probte Hašek taktische Varianten: Im 4-4-2-System der ersten Halbzeit zeigte die Mannschaft größere Schwächen als später mit fünf Mittelfeldspielern und nur einem Stürmer.

Foto: ČTK
Bei der Pressekonferenz nach dem Spiel zeigte sich Ivan Hašek jedoch vor allem über den schlampigen Spielbeginn besorgt. Mit Blick auf das anstehende Qualifikationsspiel in Bratislava warnte er:

„Wir müssen wirklich aufpassen, denn auf diese Art dürfen wir in der Slowakei nicht beginnen. Klar ist, dass wir dort vom ersten Moment an mit hundertprozentiger Konzentration und fehlerfrei spielen müssen.“

Das Hinspiel gegen die Slowakei in Prag ist den Tschechen noch in schlechter Erinnerung. Man verlor 1:2, der damalige Trainer Petr Rada musste seinen Hut nehmen. Vor allem aber verspielte man die Chance, sich aus eigener Kraft direkt für die WM zu qualifizieren. Der neue Trainer Hasek verlangt nun wenigstens das Erreichen des zweiten Platzes und damit der Relegation.

Autor: Till Janzer
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