Oper „Dalibor“ schmückt 60. Musikfestival „Smetanas Litomyšl“
Über seine Eröffnung am 12. Juni und das Programm haben wir berichtet, nun neigt es sich seinem Ende zu: das Opernfest "Smetanas Litomyšl", nach dem "Prager Frühling" das zweitälteste Musikfestival und gleichzeitig das größte "Open-Air-Festival" der klassischen Musik in der Tschechischen Republik. Am Freitagabend steht die Oper „Dalibor“ von Bedřich Smetana auf dem Programm.
„Die erste Vorstellung in der Geschichte des Festivals ´Smetanas Litomyšl´ fand am 4. Juni 1949 statt. Es war Smetanas Oper ´Dalibor´ in der Darbietung des Prager Nationaltheaters. Mit ihrer diesjährigen Aufführung kehren wir also in einem 60jährigen Bogen zum Festivalbeginn zurück. Smetanas Schlüsselwerk wird mit Recht das 60. Jubiläum der Festivalgründung schmücken.“
Das Orchester des Mährisch-schlesischen Theaters Ostrava leitet der dortige Chefdirigent und Direktor des Nationaltheaters in Bratislava, Oliver Dohnanyi. Zu Dalibor hat er eine innige Beziehung:
„Die Oper ´Dalibor´ kenne ich schon seit einer Ewigkeit. Sie ist nämlich eine der ersten Opernwerke, die ich als Dirigent einstudiert habe. Für mich gilt sie als eine der schönsten Opern von Smetana. In ´Dalibor´ sind wunderschöne Melodien und auch das Libretto hat sein Zauber. Die Oper hat einen ganz eigenen Stil. Seinerzeit hat man Smetana vorgeworfen, ein Wagnerianer zu sein, aber gerade das finde ich an dieser Oper sehr schön.“
Insbesondere die feierlichen Motive, die während der ganzen Oper erklingen, liebe er, bekennt Oliver Dohnanyi. Und womit spricht ´Dalibor´ den Regisseur Ilja Racek an?
„Vor allem die aussagekräftige Handlung und der Hauptprotagonist Dalibor, der aus seinem Lebensmartyrium als weiser Mann hervorgeht. Auch wenn er am Ende wie ein richtiger Held stirbt. Angesprochen hat mich auch die Musik. Ich war bemüht, den Inhalt von Smetanas Originalvorlage mit Demut zum Komponisten umzusetzen, natürlich mit modernen Mitteln.“
Am 6. Juli werden die Tore des Festivals „Smetanas Litomyšl“ wieder geschlossen. Hoffentlich nur bis zum nächsten Jahr. Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise sind leider viele Kulturveranstaltungen in Tschechien aus finanziellen Gründen bedroht.