Opernaustausch über Grenze: Budweiser Theater arbeitet mit Passau und Linz zusammen

lest_laska.jpg

Unter den zehn professionellen Operntheatern in Tschechien gehört dasjenige in České Budějovice / Budweis zu den kleinsten. Umso wichtiger ist für das Opernhaus die Möglichkeit, Vorstellungen und Musiker auszutauschen sowie Menschen jenseits von Südböhmen zu erreichen. Das Theater hat inzwischen gute Erfahrungen gemacht bei der Zusammenarbeit mit dem Landestheater Niederbayern.

Auch wenn das Opernensemble in Budweis verhältnismäßig klein ist, hat es in den vergangenen Jahren große Opern sowie wenig aufgeführte Werke mit Erfolg einstudiert. Auf der Open-Air-Bühne in Český Krumlov / Krumau hat das Theater beispielsweise voriges Jahr Verdis dramatische Oper „Macht des Schicksals“ aufgeführt. Mit dem „Kreidekreis“ von Alexander Zemlinsky, der in Tschechien so gut wie unbekannt ist, begeisterte das Theater zudem vor zwei Jahren beim Prager Opernfestival. Beifall erntete es auch bei Gastspielen in Bayern. Mit dem Theater in Passau, das zum Landestheater Niederbayern gehört, arbeitet das Opernensemble aus Budweis seit einigen Jahren zusammen. Jetzt studiere man gemeinsam Verdis „Othello“ ein, so der Leiter des Südböhmischen Theaters, Jiří Šesták:

„Wir werden bei der Koproduktion unsere Dirigenten sowie Sängerinnen und Sänger austauschen. In Passau wird die Oper auf der dortigen Burg gespielt. Ob auch die Orchester oder Chöre ausgetauscht werden können, müssen wir erst dann überlegen, wenn wir die Vorstellungen gesehen haben. Denn es wird natürlich Unterschiede in den beiden Inszenierungen geben. Bei uns in Budweis führt Theaterregisseur Martin Glaser die Regie. In Passau sind die Opernregisseure manchmal viel mutiger als bei uns. Wir lassen uns überraschen.“

Die Premiere der Othello-Inszenierung in Budweis ist für Oktober geplant. Vor kurzem hat das Theater in Budweis auch Kontakte zum Landestheater in Linz geknüpft. Jiří Šesták:

„Mit dem Intendanten in Linz haben wir vereinbart, dass wir mit Gastspielen beginnen und vielleicht nach etwa zwei Jahren eine tiefere Zusammenarbeit starten. Denn die Spielpläne bis dahin sind bereits zusammengestellt. Die Vertreter aus Linz werden jedenfalls nach Budweis kommen, um sich Webers Freischütz anzuschauen. Ich hoffe, dass sich die Kontakte ähnlich wie bei der Zusammenarbeit mit dem Theater aus Passau entwickeln werden.“