Milan Svoboda und seine Bigbands – seit 35 Jahren Fixsterne der Jazzszene

Milan Svoboda (Foto: ČTK)

Schon vor dem Zweiten Weltkrieg gab es die ersten Jazzorchester in Prag. An diese Tradition knüpfte auch der Pianist Milan Svoboda, als er vor 35 Jahren seine Prague Big Band gründete. Zugleich beschritt er neues Musik-Terrain – ein kleines Portrait von Svobodas Bigband-Pojekten.

Milan Svoboda  (Foto: ČTK)
Die erste Formation war die Prague Big Band, dann folgte die Contraband, heute kommen dazu noch das Rudolfinum Jazz Orchestra, das Prague Conservatory Jazz Orchestra sowie zahlreiche Projekte mit ausländischen Musikern – Milan Svoboda ist ziemlich umtriebig. Dazu ist der Pianist auch mit einem Quartett immer wieder im Studio oder auf Tournee. Bei der Gründung der Prague Big Band führte Svoboda 1974 Kommilitonen von der Musik-Hochschule in Prag zusammen. Dazu Jazz-Fachmann und Rundfunk-Mitarbeiter Vojtěch Hueber:

„Es war eine neue, ziemlich breite und exzellente Musikergeneration, die in dieser Band – es war eine Studentenband – auftauchte und bis zum heutigen Tage nicht nur im Jazz aktiv ist.“

Trompeter Zdeněk Šedivý beispielsweise spielt heute bei den Tschechischen Philharmonikern, Pianist Michael Kocáb gründete die Rockband Pražský výběr, Bassist Ondřej Soukup ist einer der wichtigsten Produzenten tschechischer Popmusik und so weiter.

Milan Svoboda schnitt aber auch musikalisch alte Zöpfe ab, wie Hueber weiß:

„Er schuf eine neue Bigband-Konzeption – dabei gibt eine lange und breite Tradition bei den Bigbands auf tschechischem Boden. Es war eine Konzeption, die von Carla Bley und Matthias Rüegg, aber auch Gil Evans ausging, sie brachte neue Klangfarben und Jazzrock-Elemente.“

Gerade ein Konzert von Gil Evans vor 35 Jahren in Prag bildete den unmittelbaren Anstoß, um die Bigband ins Leben zu rufen.

Autor: Till Janzer
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