Ski-Formbarometer: Záhrobská top, Bauer angeschlagen, Janda abgestürzt

Lukáš Bauer, photo: CTK

Spätestens seit dem vergangenen Wochenende hat der Winter in ganz Tschechien Einzug gehalten. Die Saison der Skisportler jedoch ist längst in vollem Gange, und schon in einem Monat erlebt sie mit den Weltmeisterschaften in Liberec / Reichenberg und Val d´Isere ihre Höhepunkte. Ein aktueller Formcheck der besten tschechischen Skiathleten.

Šarka Záhrobská,  rechts  (Foto: ČTK)
Vor zwei Jahren gewann sie im schwedischen Aare etwas überraschend, aber keineswegs unverdient den Weltmeistertitel im Skislalom der Frauen – Šarka Záhrobská. Mit diesem Titel und drei weiteren Podestplätzen gelang ihr in der Saison 2006/07 auch der internationale Durchbruch in ihrer Paradedisziplin. Einer der Podestplätze, ein dritter Platz, sprang für sie dabei beim Weltcuplauf in Zagreb heraus. Am Sonntag, beim diesjährigen Rennen in der kroatischen Hauptstadt, konnte sie diesen Erfolg auf den Tag genau wiederholen. Wie die 23-Jährige danach zugab, hat sie sich im ersten Durchgang um eine noch bessere Platzierung gebracht:

Šarka Záhrobská  (Foto: ČTK)
„Im zweiten Durchgang musste ich auf Angriff fahren, denn im ersten bin ich nicht fehlerlos geblieben. Wenn man also nach den Zehntelsekunden suchen würde, die mir zum zweiten Platz oder gar zum Sieg gefehlt haben, dann würde man sie ganz bestimmt im ersten Durchgang finden. In diesem habe ich einen großen und ein paar kleinere Fehler gemacht.“

In der Weltcup-Gesamtwertung des Slaloms liegt Šarka Záhrobská nach diesem Rennen auf dem dritten Rang. Noch wichtiger aber ist: Die zweite Platzierung auf dem Treppchen nach dem Sieg in Aspen ist sicher ein gutes Omen für eine mögliche Titelverteidigung bei der WM in Val d´Isere.

Lukáš Bauer  (Foto: ČTK)
Einen Titel wollte auch Skilangläufer Lukáš Bauer verteidigen, nämlich den bei der zum dritten Male ausgetragenen Tour de Ski. In diesem Winter aber ist der 31-jährige Topathlet aus Boží Dar / Gottesgab im Erzgebirge noch nicht so richtig ins Laufen gekommen. Bei der Tour de Ski wollte er vor allem auf den längeren Distanzen auftrumpfen. Sein Generalangriff, den er am Samstag über 20 km klassisch im italienischen Val di Fiemme starten wollte, aber schlug gründlich fehl. Mit Husten und Atembeschwerden ins Rennen gegangen, wurde Bauer nach gutem Beginn am Ende des Rennens noch bis auf den 26. Platz durchgereicht. Diesen Einbruch konnte er am Abschlusstag, bei einem 10-km-Lauf im freien Stil, trotz großer kämpferischer Leistung nicht mehr wettmachen. In diesem Jahr reichte es für Bauer daher nur zum 11. Platz in der Tour-Gesamtwertung.

Lukáš Bauer  (Foto: ČTK)
„Ich muss natürlich zugeben, dass ich bei der diesjährigen Tour nicht so gut in Form war wie im vorigen Jahr. Aber das haben wir gewusst. Die Sprintrennen haben mir ganz eindeutig nicht gelegen. Im Lauf über 20 km klassisch hatte ich mir vorgenommen, vorne wegzulaufen, und wenn es nicht klappen sollte, dann war ich mir hundertprozentig sicher, mit der Spitzengruppe ins Ziel zu kommen. Wie es dann aber gelaufen ist, das habe ich nicht erwartet.“

Jetzt hoffen alle Skifans in Tschechien, dass sich Bauer sehr schnell von seinen Asthmabeschwerden erholen kann, um dann noch rechtzeitig in Form zu kommen für die WM, die am 18. Februar in Liberec beginnt. Auf Bauer ruhen immer noch die größten Medaillenhoffnungen im Gastgeberland. Die Erwartungen in Jakub Janda, dem Sieger der Vierschanzentournee 2005/06, hingegen sind längst zurückgeschraubt. Bei der diesjährigen Tournee kam der 30-jährige Skispringer zunächst nicht über die Plätze 25 und 17 hinaus. Und in Innsbruck erreichte Janda nicht einmal den Finaldurchgang.

Autor: Lothar Martin
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