Litauen oder Lettland - Hymnenfehler hat Folgen im Fußballverband
Bei einer Fußball-Europameisterschaft wird vor allem um die Ehre gekämpft. In der Vorbereitungsphase der EM in der Schweiz und in Österreich kam es am Dienstag in Prag zu einer eher kuriosen Ehrverletzung. Es war ein Fauxpas beim Testspiel der tschechischen Auswahl gegen Litauen. Dort hörten die Gäste nämlich anstatt ihrer die lettische Nationalhymne. Der tschechische Fußballverband hat daraus nun personelle Konsequenzen gezogen.
Als die Nationalhymne von Lettland schüttelten die litauischen Spieler ihre Köpfe. Was sie wahrscheinlich nicht wussten: Im Stadionheft war zudem die falsche Flagge abgedruckt. Wie es zu der Verwechslung kam, erläuterte am Mittwoch der zurücktretende Pressesprecher des Verbandes, Václav Tichý. Seine Mitarbeiter hatten das englische Wort für Lettland, Latvia, für dasselbe wie das tschechische Wort Litva – also Litauen – gehalten:
„Das tut uns vor allem Leid wegen unserer Gäste, die sehr angenehm waren. Um sie näher vorzustellen hatten wir die litauischen Spieler vor dem Spiel sogar fotografiert und daraus einen Videofilm für die Leinwände des Stadions gemacht. Uns ist natürlich nicht im Geringsten eingefallen, dass wir sie letztlich so bei uns präsentieren könnten, wie es geschehen ist“, sagte Václav Tichý.
Am Mittwoch übernahm der Sprecher des Fußballverbandes persönlich die Verantwortung für den Fauxpas und hat seinen Rücktritt zum Ende des Monats verkündet. Entlassen wurde noch ein weiterer Mitarbeiter. Zudem hat sich der Böhmisch-mährische Fußballverband offiziell beim litauischen Verband und dem litauischen Botschafter in Prag entschuldigt. Man habe den Fauxpas mit Humor genommen, reagierte Botschafter Osvaldas Čiukšys. Und das, obwohl das Team seines Landes mit 0:2 verlor.