"Goldenes Schühchen 2007" in Zlin vergeben, Töne des Prager Frühlings 2007 verklungen
Zwei traditionelle Festivals sind am vergangenen Wochenende in Tschechien zu Ende gegangen: am Freitag, dem 1. Juni, das Internationale Festival der Kinder- und Jugendfilme in Zlin, einen Tag später die Internationalen Musikfestspiele "Prager Frühling."
Dass das Festival in den 47 Jahren seines Bestehens eine Entwicklung durchgemacht hat, bestätigt der Nestor des tschechischen Märchen- beziehungsweise Kinderfilms, Vaclav Vorlicek. Es seien andere Zeiten gewesen, als diese internationale Leistungsschau aus der Taufe gehoben wurde, sagte der Regisseur des international bekanntesten tschechischen Films, "Drei Nüsse für Aschenbrödel" gegenüber dem Tschechischen Rundfunk in Zlin. Im Prager Filmstudio Barrandov seien früher pro Jahr acht bis zehn Filme für Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 18 Jahren produziert worden. Die Zeiten seien jetzt vorbei:
"Heute haben wir hier auf dem Festival Finnen, Holländer, Dänen und andere mit Spielfilmen für Kinder. Tschechien ist diesmal nur mit einem einzigen vertreten! Früher gab es sechs, acht, manchmal sogar zehn."
Nach drei Wochen hat am Samstag auch das Musikfestival Prager Frühling seine Tore geschlossen, das bereits zum 62. Mal veranstaltet wurde. Den musikalischen "Schlusspunkt" setzten diesmal die Prager Symphoniker unter der Leitung des Moskauer Dirigenten Gennadi Roschdestwenski. Im ausverkauften Smetana-Saal spielte das Orchester Werke tschechischer Komponisten dreier Generationen - Antonin Dvorak, Otakar Ostrcil und Lukas Matousek. Seit der Festivaleröffnung am 12. Mai standen 49 Konzerte und neun Theatervorstellungen auf dem Programm.
Eine gute Gelegenheit für tschechische Symphonieorchester, ihr Können im internationalen Vergleich unter Beweis zu stellen. Nicht alle entsprechen den Maßstäben der Weltspitze. Darin waren sich nach dem jüngsten Festivaljahrgang tschechische Musikkritiker einig. Eine der Mitwirkenden, an deren Qualitäten kaum jemand zweifelte, war Gabriela Benackova, ehemalige Solistin renommierter Operhäuser in ganz Europa. Aus Anlass ihres 60. Geburtstags konnte sie das Festivalpublikum in einem Recital bewundern. Unter anderem mit einer Rusalka-Arie aus der gleichnamigen Oper von Antonin Dvorak.