Eisbader verabschieden den Winter auf ihre Weise

Foto: CTK

Im Winter schwimmen zu gehen ist für die meisten Menschen unvorstellbar. Es gibt aber auch Menschen, für die das Eisbaden die wahre Leidenschaft ist. Nur schweren Herzens nehmen sie Abschied von jeder auslaufenden Wintersaison. So war es auch vor etwa zwei Wochen im ostböhmischen Dvur Kralove. Dort kamen an der Elbe 32 Eisschwimmer aus ganz Tschechien zum traditionellen Abschiedsschwimmen vor dem Beginn des kalendarischen Frühlings zusammen.

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"Es ist wunderbar! Als wäre man mit einer Liebhaberin im Wasser,"

schwärmt einer der abgehärteten Männer. Ebenso sein Kollege:

"Fabelhaft! Das Wasser kühlt angenehm und der Körper erwärmt sich jetzt von innen, das ist super!"

Bereits zum 13. Mal kamen begeisterte Eisbader nach Dvur Kralove auf Einladung des dortigen Sportklubs, wo diese Sportdisziplin auf eine über 20 Jahre alte Tradition zurückblicken kann. In den zurückliegenden Jahrzehnten hat sie viele Fans in ganz Tschechien gefunden, die sich im Zeitraum zwischen und April in fließenden sowie stehenden Gewässern tummeln.

Beim Treffen in Dvur Kralove waren die Schwimmstrecken 100, 250 und 500 Meter lang. Eine Wassertemperatur um die 5 Grad Celsius war für einige Teilnehmer nicht kalt genug. Zum Beispiel für den 70-jährigen Mann aus Ostrava. Er hat erst im fortgeschrittenen Alter sein Vorbild im 93-jährigen Nestor des tschechischen Eisbadens, Ladislav Nicek, gefunden:

"Kalt? Eher nass! Ich bin zum ersten Mal hier. Mit dem Eisbaden habe ich erst vor zwei Jahren begonnen, nachdem ich Herrn Nicek kennen gelernt hatte. Er ist ein guter Freund, der unheimlich viel Kraft ausstrahlt. Der erzählte uns viel über diesen Sport und mahnte uns immer wieder an, dass man ausdauernd sein muss. Darum will ich mich bemühen."

Mit von der Partie war auch der 12-jährige Tomas Sychra aus Dvur Kralove, der seit seinem 10. Lebensjahr zweimal pro Woche in der Elbe trainiert. Seitdem sei er nur einmal krank gewesen. Auf die Frage "Wie war das Wasser?"gibt er eine lakonische Antwort:

"Gut. Es ist gar nicht kalt!"

Zufrieden war auch der anwesende Rettungsdienst: Zum Glück sei alles reibungslos gelaufen.