Schneemangel: Skiliftbetreiber bitten Staat um Hilfe bei Kompensierung der Verluste
Der bisher in halb Europa weitgehend ausgebliebene Schnee sorgt auch in Tschechien für immer mehr Verdruss. Und für größer werdende Probleme für Berufsgruppen, die von ihm eigentlich "leben". Wie die Seilbahn- und Skiliftbetreiber in den Gebirgen zum Beispiel, die bereits über Einnahmenverluste in Millionenhöhe klagen.
Belunek betonte, dass die Mitglieder seines Verbandes keine Kompensation für die entgangenen Einnahmen fordern, aber eine Form der Unterstützung bei der Rückzahlung von Krediten und Leasingraten erhoffen. Einige Betreiber hätten gern einen Aufschub bei der Zahlung ihrer Raten, andernfalls stünden sie schon bald vor dem Ruin, so Belunek.
Die einheimischen Behörden werden den Unternehmern nach Lage der Dinge jedoch nicht helfen können. Das Finanzministerium teilte bereits mit, keine Mittel bereitstellen zu können. Und das Ministerium für regionale Entwicklung empfahl den Unternehmern, sich direkt an die Landkreise zu wenden. Dort könnten sie eventuell eine Unterstützung über entsprechende EU-Fördermittel erhalten. Der größte Betreiber von Skianlagen in Tschechien, die Snowhill GmbH, hat sich indes von der Initiative des Verbandes distanziert. Ihrer Meinung nach müsse man jede Investition längerfristig betrachten und mit klimatisch bedingten Einbußen rechnen. Im Übrigen seien die beiden zurückliegenden Winter sehr gewinnbringend gewesen, so dass man eine schlechtere Saison verkraften sollte, sagte Snowhill-Chef Karel Vacek.
Wie sehr das derzeit frühlingshafte Wetter den Wintersportfreaks schon auf die Nerven geht, zeigt ein Vorkommnis in Rumänien. Aus Protest gegen den Schneemangel hatten Snowboarder den Verkehr vor dem Sitz des Meteorologischen Zentrums in Bukarest blockiert. Sie zogen erst ab, als ihnen die Wetterexperten versprachen, sich mit ihrer Beschwerde an eine "höhere Autorität" zu wenden. Also Petrus, lass es endlich schneien!