Vom Schreckenspavillon zum "normalen" Patientenhaus
Auf Vorschlag des Instituts für Denkmalpflege hat das tschechische Kulturministerium im Jahr 2005 die Psychiatrische Heilanstalt in Prag Bohnice, kurz PLB, zum Kulturdenkmal erklärt. Das hat allerdings dem Areal mit insgesamt 34 Pavillons keineswegs geholfen. Die Einrichtung wurde in den Jahren 1906 - 1912 gebaut und wurde seitdem bis auf einige wenige Ausnahmen ihrem Schicksal, sprich dem Zahn der Zeit überlassen. Von einer leuchtenden Ausnahme kann man aber doch sprechen. Am Montag ist in Bohnice der neu rekonstruierte Pavillon Nummer Zehn nach einer gründlichen Rekonstruktion wieder eröffnet worden. Jitka Mladkova war dabei:
In das neue Haus werden nächste Woche schwerkranke weibliche Patienten der Abteilung für Gerontopsychiatrie einziehen.
Die Arbeit mit psychisch schwerkranken Patienten war und bleibt nach wie vor schwer, auch im neu rekonstruierten Bohnicer Pavillon Nr. 10. Seinen Belwohnern will man jetzt im Rahmen eines höheren Komforts einerseits die sog. palliative Pflege gewährleisten, also Pflege für bewegungsunfähige Patienten im Endstadium ihrer Erkrankung. Andererseits will man auch denjenigen, die noch nicht ans Bett gefesselt sind, ihre in vier Wänden eingeschlossene Welt doch etwas öffnen. Zum Beispiel durch neue Gesellschaftsräume oder den Zugang zu einer Terrasse, die den Ausblick in die wunderschöne Parkanlage ermöglicht. Die Bedeutung einer derartigen Pflege ist völlig klar, sagte bei der Hauseröffnung die Chefärztin der Frauenabteilung Zuzana Barborikova:"Der Lebensabend vieler von uns wird nämlich ansonsten von Schmerz, Einsamkeit und dem Verlust der Menschenwürde sowie von anderen Leiden begleitet, die vermeidbar sind."
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