Eine stille Stimme, die gut zu hören ist - Libcice 2006
Es ist inzwischen schon zur Tradition geworden, dass an einem Juni-Sonntag in der mittelböhmischen Stadt Libcice nad Vltavou die "Stille Stimme für das Heilige Land" erklingt. Denn so heißt das Festival, das am Sonntag in dieser kleinen Moldaustadt stattfand.
Christen und Juden nahmen auch am ökumenischen Gottesdienst teil, mit dem das Festival eröffnet wurde. Sie erinnerten an die aktuelle Lage in und um Israel und beteten gemeinsam für den Frieden in dieser Region. Der Regisseur und Schauspieler Jaroslav Achab Haidler sagte, es sei notwendig, alle Bedeutungen des hebräischen Wortes ´shalom´ mit Leben zu erfüllen.
"Außer Frieden bedeutet der Wortstamm auch 'vollkommen'. Wir dürfen uns nicht mit einer halben Wahrheit begnügen, wenn wir für den Frieden in Israel beten wollen."Bekannte tschechische Liedermacher, aber auch eine Klezmer-Band musizierten danach bis in die Abendstunden im Pfarrgarten. In der evangelischen Kirche konnte man hebräische Lieder lernen, danach wurde dort über den Judaismus diskutiert. Im Festivalpublikum war auch die ehemalige tschechische Konsulin in Israel, Ivana Zuntova. Sie erzählte über ihre Erlebnisse in Israel uns sagte, dass viele Israelis nach Tschechien kommen, um die zahlreichen jüdischen Baudenkmäler zu besichtigen, die hier immer noch erhalten geblieben sind. Viele von den israelischen Prag-Besuchern entdecken dann erst vor Ort, dass sie hier auch familiäre Wurzeln haben: "Ich bin sehr froh, dass die Israelis gerne nach Tschechien kommen. Und es überrascht mich auch nicht, dass das Festival in Libcice sein Publikum gefunden hat."
Auch dieses Jahr konnten sich die Veranstalter nicht über Mangel an Publikum beklagen. Noch am Abend erklangen im Pfarrgarten die Stimmen für das Heilige Land.
Foto: Martina Schneibergova