Der Tag der Herzen
Der "Tag der Herzen" hat in Prag schon Tradition. Alljährlich im Frühjahr sammeln Schüler aus sämtlichen Regionen Tschechiens Geld für die Kinderabteilungen der tschechischen Krankenhäuser. Gegen eine Spende von 20 Kronen bekommt man ein kleines Herz aus Plastik zum Anstecken. Renate Zöller hat sich umgehört, am Mikrofon spricht Benjamin Slavik.
Die Leute waren sehr angenehm, erzählen Bara und Anna, die an der Metrostation "Muzeum" Dienst geschoben haben. Viele kannten die Aktion schon aus den Vorjahren, andere ließen sich von den beiden 15-Jährigen erklären, wofür das Geld gesammelt wurde: Für die Bürgerinitiative "Zivot detem", etwa "Leben den Kindern" die das Geld an Kinderkrankenhäuser in der ganzen Republik verteilt. Vor allem Kindern mit Leukämie soll damit geholfen werden. Dass die Jugendlichen sich für andere Jugendliche und Kinder einsetzen, wird von den meisten Vorbeigehenden anerkannt. Baras und Annas Kollegen vom anderen Metroausgang haben allerdings auch andere Reaktionen erlebt:
"Es gibt Leute die kommen von selbst auf uns zu und sagen, sie wollen ein Herz kaufen oder etwas spenden. Es gibt aber auch Leute die sagen: Danke wir haben schon und sogar unangenehm werden. Manche schimpfen auch und sagen, wir würden uns von den Politikern vereinnahmen lassen und so weiter. Die Meinungen sind da sehr unterschiedlich."Acht Schüler von unterschiedlichen Prager Schulen sind in der Metrostation "Muzeum" mit ihrem Spendenbeutel unterwegs. Die Organisation "Zivot detem" hatte in sämtlichen Schulen Freiwillige zur Hilfe aufgerufen. "Zivot detem" organisiert die Aufteilung, wer an welchem Ort sammelt, die eine Hälfte der Schüler montags, dienstags die Schüler von anderen Schulen. Helfer haben sich massenhaft gemeldet. Vielleicht auch ein wenig, weil sie am besagten Vormittag schulfrei haben.
"Das wird wirklich von ganzen Schulen durchgeführt; von allen Schulen sind viele Schüler dabei. Das heißt, da sind wirklich jede Menge Leute unterwegs."Gegen zehn Uhr konnten die jugendlichen Helfer schon eine blendende Bilanz ziehen: Bara und Anna hatten schon 130 Herzen verkauft und zusätzlich hatten eine Menge Leute einfach so Geld gegeben. Und auch bei den Kollegen klingelt der Geldbeutel:
"Heute haben wir um Viertel vor Acht angefangen die Herzen zu verkaufen. Eine Stunde später waren dann alle Herzen verkauft. Wir haben einfach weitergemacht und Geld gesammelt und den Leuten erklärt, dass sie damit für eine gute Sache spenden, für Kinder die Leukämie haben und für die Einrichtung von Kinderkrankenhäusern."