Wochenschau
Vogelgrippe, Streit zwischen Premier und Präsident und neue Wirtschaftsdaten - den Überblick über die wichtigsten Meldungen der vergangenen Tage hat Thomas Kirschner zusammengestellt.
Warten auf die Vogelgrippe
Warten auf die Vogelgrippe, hieß es in den letzten Tagen in Tschechien. Nachdem am vergangenen Wochenende das Auftreten des Virus H5N1 auch in Polen bestätigt wurde, hat sich der Ring der Grippe-Länder um Tschechien geschlossen. In Tschechien selbst ist bislang noch kein Vogelgrippe-Fall bekannt geworden, Experten gehen jedoch davon aus, dass das Virus bereits im Land ist. Um Maßnahmen gegen die Vogelgrippe ging es auch bei einem Besuch des EU-Kommissars für Gesundheit und Verbraucherschutz Markos Kyprian am vergangenen Montag in Prag. Unterdessen warnten Verbraucherschützer vor Betrügern, die in Tschechien fiktive Arzneien gegen die Vogelgrippe anbieten.Putin-Besuch: Streit zwischen Paroubek und Klaus
Der Besuch des russischen Präsidenten Valdimir Putin Anfang März in Tschechien blieb auch in der vergangenen Woche ein Thema - weniger auf politischer Ebene denn als neues Kapitel im Dauerstreit zwischen Premierminister Jiri Paroubek und Präsident Vaclav Klaus. Paroubek nannte den kurzen Empfang Putins durch Präsident Klaus "einen großen Fehler von dilettantischem Niveau", und beschwerte sich über unzureichende Informationen von Seiten der Präsidentenkanzlei. Von dort hieß es im Gegenzug, dass Paroubek sich irre oder bewusst die Tatsachen verdrehe.
Tschechien begrüßt Öffnung des spanischen Arbeitsmarktes
Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda hat die Entscheidung Spaniens gewürdigt, zum 1. Mai seinen Arbeitsmarkt für die neuen EU-Mitgliedsländer zu öffnen. Svoboda erklärte, Tschechien begrüße die Entscheidung Spaniens und dankte telefonisch seinem spanischen Amtskollegen. Zugleich sagte Svoboda gegenüber den Medien, denselben Schritt könne man von weiteren zwei Ländern erwarten, nannte dabei aber keine Namen.Wirtschaft I: Positive Außenhandelsbilanz im Januar
Das Tschechische Statistische Amt hat am Dienstag die Außenhandelsbilanz der Tschechischen Republik für den Januar bekannt gegben. Demnach hat die tschechische Wirtschaft im ersten Monat des Jahres einen Exportüberschuss von 11,2 Milliarden Kronen erzielt, das sind etwa 400 Millionen Euro. Motoren des Außenhandels sind Maschinen und Verkehrstechnik. Damit setzte sich der positive Trend fort, der dem Land im vorigen Jahr erstmals einen Außenhandelsüberschuss beschert hatte.Wirtschaft II: Tschechien hat größtes Wirtschaftswachstum der EU-Staaten
Die positive Entwicklung des Außenhandels ist auch der Hauptgrund für das deutliche Wirtschaftswachstum von sechs Prozent in Tschechien im vergangenen Jahr. Die Zahl gab am Dienstag das Tschechische Statistische Amt bekannt. Tschechien liegt damit an der Spitze der EU-Staaten; das durchschnittliche Wirtschaftswachstum in der EU beträgt 1,6 Prozent. Finanzminister Bohuslav Sobotka wertete das positive Ergebnis als Bestätigung für die 1998 begonnene Politik der sozialliberalen Koalitionsregierung. Die oppositionelle ODS kritisierte demgegenüber Verschuldung und hohe Arbeitslosigkeit und erklärte, die Zahlen könnten noch wesentlich besser aussehen, wenn die Regierung das Unternehmertum mehr unterstützen würde.Abgeordnetenhaus: Karfreitag wird nicht zum Feiertag
Zum Abschluss der Woche legte sich für tschechische Arbeitnehmer noch ein Schatten auf das herannahende Osterfest: Das tschechische Abgeordnetenhaus hat am Donnerstag entschieden, den Karfreitag nicht zum staatlichen Feiertag zu erklären. Die Abgeordneten haben damit eine Eingabe des Senates zurückgewiesen. Der Gesetzesentwurf geht nun zur erneuten Beratung zurück in den Senat, die obere Kammer des tschechischen Parlamentes.