Nach den Ärzten wollen nun auch die tschechischen Lokführer streiken
Das tschechische Wort "stavka" ist in jüngster Zeit in Tschechien ein recht oft gebrauchter Ausdruck. Es handelt sich dabei aber keineswegs um ein Modewort, es sei denn, man will in der Bedeutung des Ausdrucks tatsächlich einen neuen Trend erkennen. "Stavka" bedeutet auf Deutsch nämlich "Streik". Und nach den tschechischen Ärzten, die nach mehreren Warnungen nun doch zu diesem Instrument gegriffen haben, sollen jetzt die Lokführer folgen. Ihre Gewerkschaftsorganisation hat am Donnerstag für den 16. März einen mindestens einstündigen Warnstreik angekündigt. Über die Hintergründe erfahren Sie mehr von Jitka Mladkova.
Dem Arbeitgeber, der Tschechischen Eisenbahn(CD), passt ein Streik natürlich überhaupt nicht ins Konzept, zumal ausgerechnet die Passagiere die Betroffenen sein werden. Bahnsprecher Ales Ondruj brachte die Position der CD-Leitung so zum Ausdruck:
"Die Gründe für den Streik haben mit den Kollektivvertragsverhandlungen oder mit den Beziehungen zwischen den Arbeitnehmern und dem Arbeitgeber nichts zu tun. Wir hoffen, dass die Lokführerföderation ein anderes Mittel finden wird, um ihre Meinung zum novellierten Arbeitsgesetzbuch zum Ausdruck zu bringen."
Das ist aber kaum zu erwarten. Den angekündigten Termin für den einstündigen Warnstreik jedenfalls bekräftigte der Sprecher der Lokführerföderation, Libor Polacek:
"Wir werden natürlich weitere Verhandlungen führen, zum Beispiel am 14. März mit anderen Gewerkschaftsverbänden. Aber am 16. März wird es den Streik ganz bestimmt geben!"