Deutsche Gruppe Malbrook stellt sich beim internationalen Gitarrenfestival in Prag vor

Gruppe Malbrook (Foto: Autorin)
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Dass man bei einem internationalen Gitarrenfestival nicht nur gutes Gitarrenspiel zu hören bekommt, davon konnten sich die Besucher beim "Abend der europäischen Weltmusik" am vergangenen Mittwoch in der Prager Stadtbibliothek überzeugen. Mehr von Martina Schneibergova:

Gruppe Malbrook  (Foto: Autorin)
Unter den Saiteninstrumenten, die während des Konzertabends erklangen, waren beispielsweise die finnische Kantele, eine Form der Zither, eine Mandola, aber auch die böhmische Hakenharfe. Diese Musikinstrumente stellten gemeinsam mit Dudelsack und Geige die Grundlage des besonderen Sounds der deutschen Gruppe Malbrook. Diese trat neben der britisch-finnischen Gruppe Taith und dem tschechischen Ensemble Njorek auf dem Konzert auf. Die Musiker von Malbrook suchen ihre Inspiration in der norddeutschen und südskandinavischen Volksmusik. Dieses Jahr wurden sie mit dem deutschen Weltmusikpreis Ruth ausgezeichnet. Nach dem Konzert sagte der Leiter von Malbrook, Wolfgang Meyering, gegenüber Radio Prag:

Gruppe Taith  (Foto: Autorin)
"Es ist unsere erste Tour durch Tschechien. Es hat uns hier sehr gut gefallen und es hat uns sehr viel Spaß gemacht. Außerdem war es für uns eine gute Erfahrung, in Tschechien zu spielen und zu schauen, wie hier die Atmosphäre ist und wie das Publikum reagiert. Wir waren ein bisschen verwirrt, da keiner von uns Gitarre spielt, und das hier ist eigentlich ein Gitarrenfestival im weiteren Sinne. Aber ich halte es für ganz toll, dass der Festivalrahmen nicht eng ist. Es würde uns natürlich freuen, wieder zu kommen. Ich finde, dass hier in Tschechien viel musikalisch passiert, dass es hier viele interessante Gruppen in einem relativ kleinen Land im Vergleich zu Deutschland gibt. Die musikalische Szene ist sehr rege. Die Gruppen finden hier manchmal ganz eigene Wege, um Musik zu bearbeiten. Da ich selber auch beim Rundfunk arbeite, versuche ich immer viel Musik aus Tschechien im Rundfunk vorzustellen. Sehr schön finde ich die Musik von Raduza, mit dieser Art von tschechischen Chansons. Bei den Indies Records gibt es eine Reihe von guten Bands, die sehr gute keltische Musik spielen. Mir gefällt die Gruppe Cechomor oder auch die traditionelle Zimbelkapelle aus Mähren Namens Hradistan. Diese Gruppen stelle ich selber im Rundfunk vor. Es ist manchmal nicht leicht in Deutschland an CDs zu kommen, aber es wird allmählich besser. Es ist wichtig zu zeigen, was bei den Nachbarn passiert. Ich finde es sehr spannend, das vorzustellen, denn in Deutschland herrscht relativ viel Unwissenheit darüber, was in den Nachbarländern passiert."