Dritte und größte Lockerungswelle zu Corona-Maßnahmen vollzogen

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Tschechien gehört neben Österreich, der Slowakei und ein paar weiteren Ländern zweifellos zu den EU-Staaten, die die Corona-Pandemie schon weitgehend ausgebremst haben. Deshalb konnte hierzulande am Montag auch die dritte und letzte große Lockerungswelle aus den Corona-Maßnahmen umgesetzt werden.

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Sie gehören fraglos zu den größten Verlierern der Corona-Krise: die Hotel- und Gastbetriebe. Sie mussten über zwei Monate lang geschlossen bleiben, dabei ist in dieser Branche das tägliche Geschäft besonders wichtig. Einrichtungen mit Außenbereich durften diesen zwar schon vor zwei Wochen wieder öffnen, doch so richtig durchstarten können alle Betreiber erst jetzt. Aber auch das ist weiter mit gewissen Auflagen verbunden, erklärt der Präsident des Hotel- und Restaurant-Verbandes, Václav Stárek.

„Zwischen den Tischen muss ein Abstand von anderthalb Meter eingehalten werden. Das gilt sowohl für die Biergärten als auch die Innenräume von Gaststätten. Am Tisch brauchen die Gäste keinen Mundschutz zu tragen. Wenn sie sich aber im Restaurant bewegen, müssen sie ihn aufsetzen.“

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In ähnlicher Weise muss man sich auch in Schwimmbädern verhalten, die neben Saunen seit Montag wieder geöffnet sind. Auch hier gelten strenge Regeln, erläutert der Vorsitzende des Verbandes für Schwimmbäder und Saunen, Pavel Košnar:

„Jedem Schwimmbadbesucher stehen im Becken umgerechnet zehn Quadratmeter zur Verfügung. Beim Schwimmen muss er zu anderen einen Abstand von zwei Metern halten. Sollte man Rutschen und andere Badeattraktionen nutzen, muss der Abstand anderthalb Meter betragen.“

Wegen der beschränkten Platzkapazitäten müssen auch an den Schulen gewisse Vorgaben eingehalten werden. Hier wird seit Montag erneut in den Grundschulklassen unterrichtet. Doch die vorherigen Klassen wurden in kleinere Gruppen von bis zu 15 Schülerinnen und Schüler aufgeteilt. Alle Gruppen haben einen gesonderten Unterrichtsablauf, schildert Hana Stýblová. Sie ist Direktorin einer Grundschule im Pilsener Stadtteil Božkov:

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„Die Kinder kommen zu vier verschiedenen Unterrichtszeiten. Sie legen ihre Sachen wechselweise in zwei Garderoben ab, damit sich dort nicht zu viele Dinge ansammeln. Dann gehen sie mit ihrer Lehrerin in ihr Klassenzimmer, zudem steht ihnen noch ein zweiter Raum zur Verfügung. Dort können sie am Nachmittag spielen, wenn es ihnen im Rahmen der Hortbetreuung nicht möglich ist, den Schulhof zu nutzen.“

Der Schulbesuch ist aber weiterhin freiwillig. Seit Montag endlich wieder öffnen dürfen auch die über 100 Schlösser und Burgen im Land. Doch auch hier ist vieles anders als sonst. Vor allem wurden strenge Hygiene-Vorschriften erlassen. So müssen die Führer der Rundgänge ständig einen Desinfektionszerstäuber mit sich führen, bemerkt der Kastellan der Staatlichen Burg und des Schlosses in Český Krumlov / Böhmisch Krumau, Pavel Slavko:

Zoo von Liberec  (Foto: Public Domain)
„Dies dient dazu, regelmäßig Schlüssel, Handys, Berührungsflächen oder Hände desinfizieren zu können. An der Kasse wird der Abstand durch eine Trennscheibe gewahrt, und vor jedem Rundgang müssen auch die Besucher ihre Hände desinfizieren.“

Große Freude über eine Lockerung vom Montag dürfte wohl vor allem bei den Kindern herrschen, denn sie dürfen mit ihren Eltern nun auch wieder die Innenanlagen der Tierparks besuchen. Was es dabei Neues im Zoo von Liberec / Reichenberg zu entdecken gibt, sagt die regionale Rundfunkreporterin Lucie Fürstová:

„Von den sechs Pavillons sind vorerst nur die Zoo Expo und der Tropen-Pavillon zugänglich. Im Letzteren können die Besucher erstmals auch die Jungen des Gürteltiers bestaunen, die in der Zeit des Notstands hier zur Welt gekommen sind. Neu im Betrieb ist auch das Bistro Gibbon. Zudem hat der Zoo seine Kasse am Eingang wieder geöffnet. Dennoch wird empfohlen, weiter den Kauf von elektronischen Tickets zu nutzen.“

Des Weiteren sind nun Veranstaltungen mit bis zu 300 Teilnehmern möglich.